19.04.2024

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26.04.19 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-19 vom 26. April 2019

Zeitzeugen

Rafael Correa – Der studierte Ökonom war von 2007 bis 2017 zwei Legislaturperioden lang der Präsident Ecuadors. Er nannte seine Regierung mit Latino-Pathos eine „Revolution der Bürger“, konnte aber gleichwohl und trotz seiner eher linken Ausrichtung auf erhebliche wirtschaftliche und soziale Erfolge verweisen. So sank während seiner Amtszeit die Armut im Lande um rund 40 Prozent. Die Regierung seines Nachfolgers Lenín Moreno ermittelt gegen ihn wegen Entführung und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Der Hintergrund ist ein gescheiterter Putschversuch im Jahre 2012. Einen der Anführer, Fernando Balda, habe Correa gewaltsam von Kolumbien nach Ecuador bringen lassen.

Maria Paula Romo – Ecuadors Innenministerin hat dieser Tage auf dem Flughafen der Hauptstadt Quito einen schwedischen Software-Entwickler festnehmen lassen, der nach Japan fliegen wollte. Dem Verdächtigen, dessen Namen die Behörden derzeit geheim halten, wird vorgeworfen, ein „sehr enger Mitarbeiter“ Assanges zu sein. Der Mann lebe schon seit Jahren in Ecuador und sei eine „Schlüsselfigur“ von WikiLeaks. Die Innenministerin in Quito fuhr fort: „In Ecuador gibt es einen Plan der Destabilisierung, der mit geopolitischen Interessen zu tun hat. Wir haben Beweise für eine Beziehung des nun Festgenommenen zu Ricardo Patino, der Außenminister war, als Julian Assange Asyl gewährt wurde.“

Edward Snowdon – Neben As­sange ist der frühere CIA-Mitarbeiter der weltweit bekannteste Enthüller von skandalösen Staatsgeheimnissen der USA. Er hat sich der Strafverfolgung ins russische Asyl entziehen können und schrieb zur Festnahme des „Kollegen“ in London: „Bilder des ecuadorianischen Botschafters, der die britische Geheimpolizei in die Botschaft einlädt, um einen Herausgeber vom preisgekrönten Journalismus aus dem Gebäude zu schleppen, werden in die Geschichtsbücher eingehen. As­sanges Kritiker mögen jubeln, aber dies ist ein dunkler Augenblick für die Pressefreiheit.“

Christine Lagarde – Die Chefin des Internationalen Währungsfonds ist mit den finanziellen Problemen Ecuadors gut vertraut. Erst im Januar traf sie anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos mit dem Präsidenten Ecuadors, Lenín Moreno, zusammen. Damals sagte sie dem Anden-Land bereits 4,2 Milliarden US-Dollar zu. „Das Abkommen“, so Lagarde, „unterstützt die Wirtschaftspolitik der ecuadorianischen Regierung in den nächsten drei Jahren.“