29.03.2024

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03.05.19 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-19 vom 03. Mai 2019

MELDUNGEN

Defizit geht zurück

Luxemburg – Im Jahr 2018 verringerten sich das öffentliche Defizit und der öffentliche Schuldenstand relativ gesehen sowohl in der EU als auch im Euro-Raum im Vergleich zum Vorjahr. Das berichtet Eurostat, das Statistische Amt der EU, auf der Grundlage der Angaben der EU-Mitgliedstaaten in der ersten Datenmeldung im Jahr 2019 für die Jahre 2015 bis 2018 im Rahmen des „Verfahrens bei einem übermäßigen Defizit“. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt verringerte sich das öffentliche Defizit in der EU demnach von 1,0 Prozent im Jahr 2017 auf 0,6 Prozent im Jahr 2018 und im Euroraum von 1,0 Prozent auf 0,5 Prozent. Nur zwei Mitgliedstaaten wiesen ein Defizit von drei Prozent oder mehr des Bruttoinlandsprodukts auf: Rumänien (minus 3,0 Prozent) und Zypern (minus 4,8 Prozent).J.H.





Aus für deutsche Schule

Prizren – Im Loyola-Gymnasium in Prizren im Kosovo konnten bislang junge Kosovaren unter der Leitung deutscher  Jesuiten eine hochwertige Ausbildung erhalten. Jetzt haben sich die Jesuiten, die das gesamte Schulprojekt initiiert und finanziert hatten, nach Streit im Schulträgerverein zurückgezogen. Damit ist ein weiteres Musterprojekt für das Kosovo gescheitert. Fast die Hälfte der Menschen im Kosovo ist jünger als 18 Jahre, die Jugendarbeitslosigkeit liegt jedoch bei 70 Prozent. Bildung und Perspektiven für die Jugend sind der Schlüssel zu einer Zukunft für das Land, in dem sich Kosovo-Albaner und Serben noch immer unversöhnlich gegenüberstehen. Viele Kosovaren können auch nach neun Jahren Schulpflicht nicht richtig lesen und schreiben. Die Lehrer sind schlecht ausgebildet, die Schulen mies ausgestattet und viele Gebäude im Winter nicht beheizt. Deshalb eröffneten im September 2005 deutsche Jesuiten das Loyola-Gymnasium. Einige Jahre zuvor hatten sich kosovarische Eltern an das deutsche katholische Hilfswerk Renovabis mit der Bitte um den Bau einer Schule gewandt. Aktuell lernen fast 700 Jungen und Mädchen an der Schule, knapp 150 von ihnen wohnen im angeschlossenen Internat. Religion spielt im Schulleben keine Rolle. Religionsunterricht gibt es ebenso wenig wie den von Muslimen verlangten getrennten Sportunterricht von Jungen und Mädchen. Auch Kopftücher sieht man hier nicht. Die Schule ist das erste Internatsgymnasium für Mädchen und Jungen im Kosovo. Sie war bislang sehr erfolgreich und stark nachgefragt, vor allem unter den kosovarischen Rückkehrern aus den deutschsprachigen Ländern. Jetzt hat der Trägerverein den Direktor, den deutschen Jesuiten Axel Bödefeld, überraschend entlassen. Im Kosovo gibt es keine Berufsausbildungen. Bödefeld wollte deshalb neben dem Gymnasium noch eine wesentlich sinnvollere Berufsschule errichten, dies lehnte die Mehrheit des Trägervereins ab. Unter den Augen ausländischer Soldaten, Diplomaten, Richter und Polizisten wurde der Kosovo zu einem der korruptesten Staaten Europas. Auch der Islamismus floriert. Kosovaren stellten das größte Kontingent aller europäischen IS-Kämpfer. In diesem Kontext pass­te eine katholisch und deutsch geführte Schule einer wachsenden Gruppe Einheimischer nicht mehr in die Landschaft.B.B.