Dieser Tage erhielten rund 300 Zahnärzte in Schleswig-Holstein ein Schreiben einer Mieterinitiative aus Berlin-Friedrichshain. Das Eckhaus Rigaer Straße 35/Samariterstraße 8 wurde Ende 2017 von dem Immobilienunternehmen Fortis Group erworben, die Ende Dezember 2018 Modernisierungsmaßnahmen angekündigt hatte. An der Fortis Group ist das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein zu 25 Prozent beteiligt. Darauf zielt das Schreiben der Anwohner ab.
Die Initiative vertritt die Auffassung, dass es sich um „offenkundig unnötige Modernisierungen“ handelt. Gaby Gottwald, Abgeordnete der Linkspartei, ist in der Angelegenheit tätig geworden und fragt: „Werden also mit horrenden Mieterhöhungen in Berlin die Renten von Zahnärzt*innen in Schleswig Holstein finanziert? Wissen die Pflichtmitglieder, mit welchen Methoden ihre Altersvorsorge erwirtschaftet wird?“ Gottwald verlangt vom Geschäftsführer des Versorgungswerks, Bruno Geiger, er solle vom Vetorecht im Unternehmen Gebrauch machen, um die Modernisierungen zu verhindern.
Das Versorgungswerk teilte auf Anfrage mit, das nur die Fortis Group zuständig sei. Vermutlich, um Druck vonseiten der Zahnärzte gegen das Versorgungswerk aufzubauen, ist nun die Briefaktion gestartet worden. In einem anderen Mietobjekt hat das Immobilienunternehmen derweil Einzelgespräche geführt. Von einer Rücknahme des Modernisierungsvorhabens war dabei allerdings nicht die Rede. Synke Köhler von der Mieterinitiative schimpft, das sei eine „Hinhaltetaktik“.