26.04.2024

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03.05.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-19 vom 03. Mai 2019

Leserforum

Berliner Freibrief

Zu: SPD auf dem Weg ins Nirvana (Nr. 15) und: Selbst Müller reicht es (Nr. 15)

Es ist kaum noch nachvollziehbar, was in Berlin alles schiefläuft. Diese Stadt scheint einen universellen „Freibrief“ bekommen zu haben und darf wohl alles machen, was seltsame Charaktere in politischen Positionen sich nur ausdenken können. Verstaatlichung von Wohnungsunternehmen beispielsweise. 

Taucht dabei auch die Frage auf, wer diese Wohnungen danach besser managen kann? Der Staat etwa, der diese Wohnungen ja vorher an private Unternehmen verkaufte, weil er damit selbst nicht klarkam? Oder das Verbot von Jugendoffizieren in Berliner Schulen. Ist die Bundeswehr etwas Ekeliges, wovor die Schüler geschützt werden müssen? BER – na ja, das könnte die unendliche Geschichte werden und in die Geschichte eingehen. 

Das Gemisch Rot-Rot-Grün zeigt in seinem disharmonischen Zusammenwirken doch ganz offenbar, wie es eben nicht gehen kann und gehen soll. Und warum ist das alles möglich? Einen bedeutenden Anteil an diesem „Freifahrtschein“ haben die 4,4 Milliarden Euro aus dem Länderfinanzausgleich, den die solide wirtschaftenden Bundesländer in diesen Zirkus der Extravaganzen einspeisen müssen. Wer so subventioniert wird, darf ruhig etwas außergewöhnlicher sein. Berlin ist eben Berlin.

Henry Stephan, Himbergen






Vorbildliche Seite

Zu: Wie auf weißem Teppich (Nr. 9) und: Charly und die Schneefabrik (Nr. 9)

Man hat das Bedürfnis, ja sieht sich verpflichtet, für die zahlreichen vorzüglichen Beiträge Ihrer Zeitung zu danken. Sie sind nicht nur gut gerichtet und spannend, sondern schaffen auch – sehr wichtig – Verbundenheit. Und ohne überflüssige Frivolitäten. 

Lassen Sie mich an Stelle vieler Namen den „Winter“-Artikel von Katharina Gerber nennen, dessen Dichte an Informationen bei schönster Bildhaftigkeit beneidenswert erscheint. Der Artikel von Judith Kunz steht dem nicht nach. Somit bot sich eine vorbildliche Reiseseite.

Arthur Schanz, Overijse/Belgien






Im Fall von Notre-Dame kann die EU wahre Solidarität beweisen

Zu: Entzündlich (Nr. 16)

Der verheerende Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame, dessen Auswirkungen noch gar nicht umfassend erkannt werden können, trifft Frankreich, trifft Europa, ja die Weltgemeinschaft ins Herz. Das zeigen die Reaktionen von Donald Trump über Barack Obama, Papst Franziskus, Giuseppe Conti (Italien), Sadiq Khan (Londoner Bürgermeister), Donald Tusk und Jean-Claude Juncker (beide EU) bis zu Steffen Seibert, dem Sprecher der Bundesregierung: „Notre-Dame ist ein Symbol Frankreichs und unserer europäischen Kultur“.

Neben den französischen Fernsehsendern hatten CNN, BBC und Al Jazeera Live-Sendungen geschaltet. Von den wenigen Fernsehsendern Deutschlands, die über diese Katastrophe ausführlich berichtet haben, hat – so mein Eindruck – Phoenix umfassend informiert.

Ein Monument der oft beschworenen europäischen Werte ist weitgehend zerstört. Notre-­Dame de Paris gehört dem französischen Staat. Es ist ein schwacher Trost, dass die Mauern noch stehen. Wir erinnern uns an Städte, die im Feuerinferno zerstört worden sind: Mauern blieben stehen. Täglich wird von KI, über autonome Fahrzeuge berichtet – daher ist es mir schlankweg unverständlich, dass bei einem solch sensiblen Gebäude wie Notre-Dame de Paris die Renovierungsarbeiten nicht besser überwacht worden sind und zwar über den Feierabend der Arbeiter hinaus.

Die Zündtemperatur (Selbstentzündungstemperatur) von Holz liegt um 300 Grad Celsius (ein Streichholzkopf entzündet sich bei 80 Grad Celsius). Es braucht eine Zünd-(Wärme)quelle, damit Holz Feuer fängt: Bei Bauarbeiten sind das in den meisten Fällen Schweiß- oder Schneide-/Trennarbeiten. Fürs Erste entsteht ein Schwelbrand. Dabei entstehen brennbare Gase. Haben sich diese gut mit Luft (Sauerstoff) durchmischen können, entzünden sie sich schlagartig – um 18.50 Uhr schlugen die Flammen aus dem Dachstock der Notre-Dame.

Ob das Steingewölbe, das den hölzernen, völlig abgebrannten Dachstuhl vom darunterliegenden Kirchenschiff trennt, statisch noch genügt, ist zurzeit eine offene Frage. Stein brennt nicht, aber er kann durch die Feuerhitze „mürbe“ werden – ich verweise auf den Begriff „Gebrannter Kalk“. Der Sandstein von Notre-Dame hat Kalk als Bindemittel. Marmor besteht aus Kalk. Über das Ausmaß der Wasserschäden an der Innenausstattung der Kathedrale ist eine Bewertung zurzeit noch nicht möglich.

Ich frage mich auch, wie oft die Pariser Feuerwehr Löschübungen an Notre-Dame durchgeführt hat. Medien berichten über das Fehlen von Feuerschutzsystemen gegen einen Großbrand. Wie steht es damit in den vielen Städten mit Monumenten der christlich-abendländischen Kultur – mit Münstern, Domen, Kathedralen?

Allein in Deutschland fehlen derzeit 528 Fahrzeuge für den Brand- und Katastrophenschutz. Wie weit sind solche Kunst- und Kulturdenkmäler durch stationäre Installationen – Steigleitungen, Sprinkleranlagen – geschützt? Ich bin der Meinung, dass der Brand von Notre-Dame de Paris allenthalben Überprüfungen des Brandschutzes und der Brandbekämpfung und in Konsequenz entsprechende Verbesserungen auslösen muss.

Die Europäische Union ist gefordert, denn die Solidarität ist einer ihrer „gesellschaftlichen Werte“, durch die sie sich auszeichnen will. Sie will ja nicht hinter privaten Spendern zurückstehen: Die französische Milliardärsfamilie Pinault verspricht 100 Millionen Euro, die Arnaults sogar 200 Millionen Euro. Es gibt noch weitere Milliardäre wie der um Europas Wohlergehen so besorgte Herr Soros, die spenden können. 

Auch in Deutschland soll, so Friedrich Merz, für den Wiederaufbau gesammelt werden. Die Bundeskanzlerin sieht sich ja in einer besonderen Freundschaft mit Frankreich verbunden. 

Jürg Walter Meyer, Leimen






Produktive Väter

Zu: Flatterhafte Verhältnisse (Nr. 16)

Ich schätze im Allgemeinen die Beiträge in der PAZ sehr, nun sehe ich mich allerdings einmal veranlasst, zu einem der Beiträge kritisch und ergänzend Stellung zu nehmen. Die Beschäftigung mit dem Thema über Politikerehen halte ich zwar für wichtig, allerdings nicht die Art der Auseinandersetzung. Diese schadet dem Ansehen des Blattes insbesondere durch einen Fehler, der mich veranlasste, mich mit dem Thema etwas mehr auseinanderzusetzen. 

Josef Karl (Joschka) Fischer, wohnhaft in einer Villa in Berlin-Grunewald mit seiner fünften Ehefrau, hat aus seiner zweiten Ehe zwei Kinder, die ihn auch schon zum vierfachen Großvater machten und auch seiner fünften Eheschließung in Rom beiwohnten. Des Weiteren ist zu bedenken, dass es auch ungewollte Kinderlosigkeit gibt, dies könnte bei Gerhard Schröder der Fall sein, da seine Ehefrauen Kinder in die Ehe mitbrachten. Mit seiner vierten Ehefrau adoptierte er zwei russische Waisenkinder, dies ist in­sofern zu beachten, weil er keine deutschen Waisen annahm, vielleicht sogar behinderte Kinder. 

Angezeigt wäre es auch gewesen, auf die gehäufte Kinderlosigkeit europäischer Regierungschefs hinzuweisen. So neben Deutschland auch in Österreich, Frankreich, Schweden, den Nie­derlanden, dem Vereinigten Königreich, Irland (homosexuell) und bei Jean-Claude Juncker. Zu erwähnen ist auch, dass es in Hessen einmal drei kinderlose Kultusminister in Folge gab, die ja für die Schulen zuständig sind (Holzapfel, Wolf – lesbisch –, Banzer). Im Übrigen ist auch Alice Weidel (AfD) kinderlos und lesbisch.

Unpassend ist auch die Aussage, Parteiversammlungen fänden in dunstigen Kneipen statt. Das kann sein, ist aber nach meiner Erfahrung nicht zutreffend. Zu meinen Daten gelangte ich in gut 30 Minuten Recherche im Internet, dazu sollten auch die Autoren der PAZ in der Lage sein. 

Joachim Jänsch, Wald-Michelbach