24.04.2024

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03.05.19 / Eine verbotene Liebe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-19 vom 03. Mai 2019

Eine verbotene Liebe
MRK

Münster am Ende des Zweiten Weltkriegs: Die Stadt liegt in Trümmern. Anna, eine junge Frau, muss ihre Familie über Wasser halten. Sie empfindet es als Glück, bei der britischen Besatzungsmacht als Dolmetscherin Arbeit gefunden zu haben. Aus Angst vor dem Verlust dieses Arbeitsplatzes schleppt sie sich mit Fieber zum Dienst. Der englische Offizier Jeremy fährt sie nach Hause, und es entwickelt sich eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, die allerdings unter keinem guten Stern steht: Jeremy ist verheiratet, hat einen Sohn, und eine Verbindung mit dem Feind ist sowohl im Nachkriegs-Deutschland als auch beim britischen Militär verpönt. Als Anna schwanger wird, verschwindet Jeremy. Für Anna und ihre Tochter Charlotte beginnt eine leidvolle Zeit der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Erst im Alter übergibt Anna ihrer Tochter ihre jahrelangen Tagebuchaufzeichnungen, aus denen hervorgeht, dass der Vater nicht vor der Verantwortung davongelaufen ist, sondern der britische Geheimdienst die Liaison unterbunden hat. Anna findet im Alter ihren Liebhaber wieder, Charlotte lernt ihren Vater kennen, doch zum Happy End kommt es dennoch nicht.

Federica de Cesco erzählt in ihrem Roman „Der englische Liebhaber“ gefühlvoll die Geschichte eines Paars, dessen Glück der Krieg zerstört hat. Die Betonung der Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg durchzieht den Roman wie ein roter Faden. Die Tochter eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter verbrachte die Kriegsjahre im Exil.

Federica de Ces-co: „Der englische Liebhaber“, Europa Verlag, München 2018, gebunden, 360 Seiten, 19,90 Euro