Clemens Holzmeister – Der Österreicher mit Wurzeln in Brasilien wurde zum Baumeister und Städtebauer der neuen türkischen Hauptstadt Ankara. Vorher war er in Europa eher durch seine innovativen, oft in Fertigbetonweise gebauten Kirchenbauten aufgefallen. Viele davon stehen heute noch.

Ismet Inönü – Der wichtigste Weggefährt Atatürks und selbiger hatten sich schon während ihrer Militärausbildung kennengelernt und waren später direkt General Liman von Sanders unterstellt. Inönü war von 1923 bis 1937 unter Atatürk der erste Ministerpräsident und nach dessen Tod von 1938 bis 1950 der zweite Präsident der Republik Türkei. Unter Inönü entwickelte sich das autokratische System von Atatürk ab 1943 in Richtung Mehrparteiensystem.

Liman von Sanders – Seit 1835 gab es eine politische und militärische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich. Der 1855 im pommerschen Stolp geborene spätere Generalleutnant wurde 1913 nach Konstantinopel entsandt, um dort die osmanische Armee zu reformieren. Er übernahm den Ober­befehl über die neu gebildete 5. Ar­mee des Osmanischen Reiches, die in der Schlacht von Gallipoli die Landungsversuche der Entente erfolgreich abwehren konnte.

Sükrü Kaya – Der spätere Landwirtschafts-, Außen- und Innenminister der Republik Türkei sowie Generalsekretär von Atatürks Republikanischer Volkspartei (CHP) war während des Völkermords an den Armeniern als Verschickungskommissar verantwortlich für die Deportation von fast zwei Millionen Armeniern, von denen drei Viertel diese Maßnahme nicht überlebten.

Bruno Taut – Der aus Königsberg stammende Architekt der Großsiedlung Onkel Toms Hütte in Zehlendorf lieferte Entwürfe für einige Regierungsgebäude und die Universität Ankara. Er bekam den Auftrag für den Katafalk von Kemal Atatürk. Wenige Wochen nach dessen Tod erlag er einer Asthmaerkrankung. Er wurde als bislang einziger Nicht-Muslim auf dem Ehrenfriedhof des türki­schen Staates in Edirnekapi in Istanbul bestattet.