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17.05.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-19 vom 17. Mai 2019

Leserforum

Der Teer-Export

Zu: Der schmutzige Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe (Nr. 17)

Ihr Artikel (über die Abgase von Kreuzfahrtschiffen, d. Red.) zeigt im Grunde nur die Hilflosigkeit der Menschheit, den Planeten zu retten. Wenn es wirklich um die Umwelt ginge, würde (oder müsste) man zum Beispiel den Südring in Düsseldorf umgehend sperren. Sofort. Für immer!

Was ich mich häufig frage: Wie lange wird diese (Auto-)Lawine noch rollen? Zehn Jahre? 20 Jahre? Ewig? Kaum vorstellbar. Was kommt danach? Nach der Lawine? Es geht aber gar nicht wirklich um die Umwelt, es geht darum, dass diese Lawine weiter rollt, rollt, rollt. Um jeden Preis! Auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden. 

Was ich mich auch ständig frage: Wo bleiben die Abgase eigentlich? Sagen wir mal, die Abgase vom 12. Juli 1983 aus Berlin. Wo sind die jetzt? Es scheint ein großer Irrglaube vorzuherrschen, dass Abgase schlicht am nächsten Morgen – beim Lüften – einfach „weg“ sind. Nein, hier bewahrheiten sich die Thesen der Wissenschaftler: Die Abgase zum Beispiel von 1977 sind plötzlich irgendwann tatsächlich – am Nordpol (also doch weit, weit weg).

Empfehlen kann ich nur, im Innenstadtbereich grundsätzlich mit der Lüftung auf Umluft zu fahren. Wenn man das 50000 Mal beherzigt hat, wirkt es sich (hoffentlich) auf die eigene Gesundheit aus. Regelrecht Mitleid bekomme ich übrigens immer, wenn ich mitten im Innenstadtmoloch Fahrer mit weit geöffneten Fenstern sehe und einer genüsslichen „Teer-Export“ im Maul.

Jens Pauly, Düsseldorf






Auch im »Flüchtlingsparadies« liegt das Geld nicht auf der Straße

Zu: Folgen des Zweiten Weltkriegs (Nr. 16)

Der Autor holt Momente zurück, deren sich wohl nur noch wenige Menschen erinnern, denn 70 Jahre sind eine lange Zeit. Gerade unsere junge Generation sollte sich daran erinnern lassen, dass in der Vor-Handyzeit das Leben durch eigenes Tun erhalten werden musste. Und es ging nicht nur darum, das eigene Leben zu retten, unser ganzes Land war so zerstört, dass, selbst ohne Flüchtlinge, das Weiterleben enorme Leistungen eines jeden Einzelnen erforderte. 

Die Städte, Straßen, Eisenbahnen und auch die Dörfer hatten unter den Angriffen der Kriegsgegner solche Schäden erlitten, dass buchstäblich um das Überleben jedes Einzelnen gerungen werden musste. Und in dieses Chaos strömten Menschen, denen nicht einmal Kriegsruinen geblieben waren. Sie hatten ihr nacktes Leben retten können, wenn auch unter unbeschreiblichen Qualen.

Die einzige Hilfe, die ihnen im Restdeutschland geboten werden konnte, war, hier weiterleben zu dürfen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, Forderungen zu stellen. Weder auf Unterkunft, auf Kleidung oder Essen hatte man Anspruch. Wer nicht mit eigener Kraft sein Dasein schaffte, war verloren, denn auch die Menschen, die hier in ihrer Heimat geblieben waren, schufteten, um sich, ihre Familienangehörigen und zusätzlich den Flüchtlingen das Leben zu möglichen.

Vielleicht hat der Autor bewusst keinen Vergleich zu unseren heutigen „Flüchtlingen“ gebracht. Er hätte ansonsten die Gegensätze verdeutlichen müssen zwischen dem, was 1945 die Menschen aus ihrer deutschen Heimat in einen anderen Teil ihres Vaterlandes getrieben hat, und den Gründen, weshalb auch jetzt Menschen ihre Heimatländer verlassen. Damals ging es um Leben oder Tod, heute lassen sich Menschen aus ihrer Heimat in ein „Paradies“ locken, in dem ihnen kostenlose Wohnungen, freie medizinische Behandlung, gutes Essen, sogar reichlich Taschengeld und Urlaubsanspruch geboten wird, ohne dass man dafür etwas zu tun braucht. 

In mehreren afrikanischen Ländern habe ich selbst von Menschen dort solche Schwärmereien hören können. Ungläubig wurde ich angeguckt, wenn ich ihnen sagte, dass auch in Deutschland das Geld nicht auf der Straße liegt, dass auch in diesem „Gelobten Land“ die Menschen hart arbeiten mussten und es noch immer müssen, um ihre Heimat aufbauen und erhalten zu können.

Gerhard Hahl, Altenholz






Die EU vernichtet

Zu: Harte Wende voraus (Nr. 16)

Wie Sie im PAZ-Aufmacher schreiben, tritt jetzt die jahrelange verantwortungslose Politik der Regierungsparteien und der Europäischen Zentralbank (EZB) zutage. Niemand spricht davon, dass Deutschland zusätzlich zu der eigenen Verschuldung, in den Target-Salden der EZB/Bundesbank zurzeit 870 Milliarden Euro an Forderungen gegen die Mitgliedsländer der Europäischen Union, vor sich herschiebt. Diese Salden haben ewige Laufzeiten und einen Nullzins.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese Forderung als uneinbringlich abgebucht werden muss. Dann bricht die Fiskalpolitik der Regierung zusammen. Der Betrag ist einfach zu groß, um von Deutschland gestemmt werden zu können. Natürlich spricht niemand von den verlogenen Politikern von diesem Irrsinn, der seinerzeit mit der EZB ausgehandelt wurde. Die EU wird uns vernichten.

Alexander Schnell, Steinau






Auch der Zweite Weltkrieg hatte viele Väter

Zu: Blankoscheck für Polen gegen Deutschland (Nr. 12)

Diesem fundierten Beitrag kann man getrost die Sätze des britischen Historikers Richard Lamb hinterdrein schreiben: „Die Polen, nicht die Briten zwangen Hitler, Farbe zu bekennen, und lösten den Krieg aus, indem sie sich in letzter Minute weigerten, einen Bevollmächtigten nach Berlin zu entsenden, der über die sofortige Übergabe Danzigs und des Polnischen Korridors an Hitler verhandeln sollte. Dann stellte Göring Kontakt zur Downing Street her und gab sich alle Mühe, den Frieden zu erhalten. Sogar nachdem Hitler in Polen einmarschiert war, waren Chamberlain und sein Außenminister Halifax bereit, sich mit Hitler zu einigen, vorausgesetzt, der Rest Polens bliebe unversehrt. Aber das Unterhaus überstimmte sie“ (aus „Der verfehlte Frieden“).

Wenn man sich dann noch den Satz eines israelischen Botschafters vor Augen führt, „es kommt nicht darauf an, wer den ersten Schuss getan hat, sondern darauf, was diesem voraus ging“, kommt man dann nicht zu der ketzerischen Frage: War das 1939 überhaupt ein „böser Überfall“ auf das „friedliebende“ Polen? 

Und mehr noch der ketzerischen Fragen: War diese Garantie­erklärung Frankreichs und Englands für dieses „friedliebende“ Polen etwas anderes als die Ga­rantieerklärung des kaiserlichen Deutschlands 1914 für Österreich? Nach der „Garantieerklärung“ von 1939 erklärte nicht Deutschland England und Frankreich den Krieg, sondern umgekehrt. England und Frankreich waren folglich, wie man auch sagen könnte, die Aggressoren. Zumal dann England die ersten Bomben auf Deutschland warf, was von der Geschichtsschreibung bis heute unterdrückt wird. Ausnahme: Der zweite Band von Helmut Roewers „Unterwegs zur Weltherrschaft“ zum Thema „Warum eine anglo-amerikanische Allianz Deutschland zum zweiten Mal angriff und die Rote Armee in Berlin einmarschierte.“ 

Warum aber standen dann 1945 England und Frankreich als die Sieger mit Recht auf Reparationen da, und warum wurde Deutschland nach 1918 als „Verlierer und ewiger Bösewicht“ zur ewigen Reparationszahlung verdonnert? 

Letzte Frage: Wer hat da eigentlich den Zweiten Weltkrieg ausgelöst? Deutschland mit dem eher regionalen Krieg gegen Polen und der aktenkundigen Bereitschaft, dies sofort gutzumachen und zu beenden, oder England und Frankreich mit ihrer Kriegserklärung – als Weltmächte – gegen Deutschland?

Hedda May, Berlin