27.04.2024

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17.05.19 / Hollywood als Vorbild / Dank Schenkung – Thüringen ist um einige alte Keramiken reicher

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-19 vom 17. Mai 2019

Hollywood als Vorbild
Dank Schenkung – Thüringen ist um einige alte Keramiken reicher
H. Tews

Der Ruf der Thüringer Leuchtenburg hallt sogar bis nach Hollywood. Vor fünf Jahren überreichte der Kinostar und zweifache Oscar-Gewinner Kevin Costner („Der mit dem Wolf tanzt“) der Stiftung Leuchtenburg im Rahmen einer außergewöhnlichen Aktion in Berlin höchstpersönlich eine kostbare Schale aus der kaiserlichen Ming-Dynastie.

Doch „was Kevin Costner kann, das kann ich toppen“, dachte sich der in Rheinland-Pfalz lebende Privatsammler chinesischer Keramiken und Porzellane, Wolfgang Nolting. Inspiriert durch die Schenkung der wertvollen Ming-Schale durch den Hollywood-Star, griff der Südpfälzer aus Jockgrim kurzerhand zum Telefon, sprach mit der Museumsdirektorin Ulrike Kaiser und schenkte den Porzellanwelten Leuchtenburg in den vergangenen Jahren nicht weniger als 34 kostbare Gefäße aus seiner Sammlung. Die Stücke sind ab sofort in den Porzellanwelten zu bestaunen. 

Als die spektakuläre Schenkung Costners damals breit durch die Medien ging, wusste Nolting, dass auch seine Stücke in den Porzellanwelten gut aufgehoben sein würden und nahm Kontakt mit der Leuchtenburg auf. Überzeugt hatte den Porzellan-Kenner letztlich das besondere Konzept der Porzellanwelten. Museumsdirektorin Kaiser zeigte sich hellauf begeistert. „Wir sind außerordentlich glücklich über diesen wertvollen Zuwachs in unserer Porzellansammlung und fühlen uns geehrt, dass wir diese einzigartigen Stücke nun in unserer Ausstellung präsentieren dürfen“, ließ sie wissen. Mit den ausgestellten Exponaten könne man der Öffentlichkeit nun erstmals die Gefäßentwicklung im Ursprungsland der Porzellan-Herstellung vor Augen führen.

Zu den 34 Exponaten zählen regelrechte Kostbarkeiten, darunter ein sogenanntes „Kendi“ aus dem 16. Jahrhundert. Es stammt aus der Ming-Dynastie und war vermutlich ein Zeremonialgefäß. Ebenso spektakulär: eine über 4000 Jahre alte Schöpfkelle mit Bemalung aus der spätneolithischen Majiyao-Kultur. Das älteste Exponat, eine außergewöhnlich gut erhaltene und 32 Zentimeter hohe Amphore aus der Banpo-Kultur, ist 7000 Jahre alt. „Sie ist jetzt das älteste Stück überhaupt in unserer Sammlung“, so Kaiser. 

Die 34 spektakulären chinesischen Porzellan- und Keramikgefäße werden in einem eigenen Ausstellungsbereich präsentiert und sind ab sofort für die Besucher in den Porzellanwelten Leuchtenburg zu sehen. Nicht verpassen sollte man auch das große Sommerfest am 1. Juni, wo einen ein mittelalterliches Spektakel erwartet.


Internet: www.leuchtenburg.de