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24.05.19 / Gewalt statt Besinnung / Der islamische Ramadan wird immer politischer – und damit gefährlicher

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-19 vom 24. Mai 2019

Gewalt statt Besinnung
Der islamische Ramadan wird immer politischer – und damit gefährlicher
Bodo Bost

Am 6. Mai hat für gläubige Muslime der Fastenmonat Ramadan begonnen. Berechnet nach dem Mondjahr verschiebt sich der Fastenmonat von Jahr zu Jahr um etwa zehn Tage gegenüber dem Sonnenjahr. Das Fastengebot im Koran beruft sich ausdrücklich auf die vorislamische Fastenpraxis. Dennoch ist das heutige islamische Fasten ganz anders als das, was Christen oder Juden als Fasten kennen. Aus einer Zeit der Besinnung und des Gebets ist das islamische Fasten zu einer Zeit der öffentlichen Selbstdarstellung und zur gegenseitigen Sozialkontrolle seiner Anhänger geworden.

Im Ramadan fasten Muslime vom Sonnenauf- bis zum Untergang. Er gilt für Erwachsene, aber nicht für Kranke, Schwangere, Reisende und Kinder. In Deutschland sind geschätzt fünf Millionen Muslime zum Fasten aufgerufen. Da das 

Fasten immer mehr, wie das Kopftuch der Frau, zur Machtdemon- stration eines politischen Islam missbraucht wird, werden auch immer mehr Kinder zum Fasten gezwungen, ähnlich wie auch Schulmädchen immer mehr in mehrheitlich nichtislamischen Ländern zum Tragen eines Kopftuches gezwungen werden.

Ursprünglich war auch im Islam das Fasten eine religiös intensive Zeit der Besinnung und des Gebetes. Doch in den letzten Jahrzehnten wird der Ramadan, wie auch die öffentlichen Gebete und die Wallfahrt nach Mekka, oft zur intensiven islamischen Selbstdarstellung eines politisch sich definierenden Islam und vor allem als Gemeinschaftsvollzug benutzt, obwohl davon im Koran nichts geschrieben steht. Das hat zu einigen Widersprüchen und vor allem zu vielen Konflikten geführt.

Obwohl im Koran vom Fasten als einer Pflicht die Rede ist, steht dort nichts von einem Zwang bei der Durchsetzung des Fastens. In vielen islamischen Ländern ist jedoch gerade der Zwang in religiösen Dingen auf dem Vormarsch. In vielen dieser Länder gibt es eine eigene Religionspolizei, welche die Durchsetzung der religiösen Vorschriften garantieren soll. In manchen Ländern, wo solche Polizeien noch nicht ins westliche Image passen, wie in der Türkei, setzen sich immer mehr diverse, oft subtile soziale Kontrollmechanismen durch, wie zum Beispiel das gemeinsame Fasten in Gruppen oder Stadtvierteln, was dafür sorgt, dass gerade im Ramadan die soziale Kontrolle innerhalb der muslimischen Bevölkerung noch größer als sonst ist. Eigene Nachbarschaftsbünde sollen in den Stadtvierteln der Großstädte der Türkei für die Durchsetzung des Fastengebots in Gruppen sorgen. Allerdings steht von einem Fasten in Gruppen auch nichts im Koran. Gegen den im Islam immer mehr festzustellenden Zwang bei der Durchsetzung religiöser Vorschriften gibt es jedoch immer mehr Widerstand.

In Tunesien, wo es keinen gesetzlich festgelegten Zwang zum Fasten gibt, dies aber immer mehr erwartet wird, rief im letzten Jahr eine Menschenrechtsgruppe in einem offenen Brief die Behörden zum Schutz der Gewissens- und Religionsfreiheit auf und forderte freies Essen oder Rauchen in der Öffentlichkeit während des Ramadan. 

Der Ramadan hat auch eine kriegerisch-dschihadistische Komponente. Mohammed selbst zog im Ramadan des Jahres 624 gegen die Mekkaner zu Felde und besiegte sie. Darauf beziehen sich die Dschihadisten heute, wenn sie gerade während des Ramadan „für die Sache Allahs“ kämpfen und töten. Radikale Gelehrte bestärken sie darin. Terrorexperten warnen deshalb davor, dass radikale Muslime den Fastenmonat Ramadan für neue Anschlagsserien nutzen könnten. Bereits in den vergangenen Jahren kam es während des Ramadan weltweit zu einem starken Anstieg terroristischer Aktivitäten mit Hunderten von Toten.