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24.05.19 / Der erste Wettlauf / Eine Prestigefrage für die Supermächte im Kalten Krieg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-19 vom 24. Mai 2019

Der erste Wettlauf
Eine Prestigefrage für die Supermächte im Kalten Krieg

Zu Beginn des Weltraumzeitalters hatte die Sowjetunion die Nase vorn. Sie schickte mit dem „Sputnik“ 1957 den ersten Satelliten in eine Erdumlaufbahn. 1961 brachte sie mit Jurij Gagarin den ersten Menschen ins All. Die USA taten sich schwer, den Anschluss zu halten. So machte der US-Amerikaner Alan Shepard auf dem ersten amerikanischen Raumflug nur einen ballistischen Sprung in den erdnahen Weltraum.  

Der Grund war die überlegene sowjetische Raketentechnik. Die Sowjetunion verfügte über leistungsstärkere Trägerraketen, da die sowjetischen Sprengköpfe schwerer waren als die US-amerikanischen. Deren Umrüstung für den zivilen Zweck der Raumfahrt war vergleichsweise leicht. In den USA hatte man bis dato die Raketenentwicklung wenig koordiniert betrieben und zugelassen, dass die Arbeit des deutschen Entwicklungsteams um Wernher von Braun fast zum Erliegen kam. 

Die Sowjetunion verfügte von Anfang an mit Sergej Koroljow über einen fähigen und charismatischen Ingenieur. 1955 begann sein Team mit dem Entwurf des späteren „Wostok“-Raumschiffes. In den USA gründete man die Raumfahrtbehörde NASA. Kurz vor Alan Sheppards kurzem Flug 1961 gab John F. Kennedy das Ziel vor: Die NASA sollte noch vor dem Ende des Jahrzehnts einen Mann zum Mond und sicher zurück bringen. 

Die USA zentralisierten ihr Mondprogramm, dessen Leitung die NASA von Braun übertrug. Dagegen konkurrierten in der Sowjetunion mit Koroljew noch andere Konstrukteure um Geld und Aufmerksamkeit. Hinzu kamen schwere Rückschläge wie der Absturz von „Sojus 1“ oder die  erfolglose Mondrakete N-1. Keiner der vier Starts gelang, und nach dem letzten Absturz am 23. November 1972 stellte die Sowjetunion ihr Mondprogramm ein. Auch die „Zond“-Mondschiffe waren keine Erfolge. Dagegen zeigten sich die US-Raketen vom Typ „Saturn“ als zuverlässig. Bereits „Apollo 8“ umkreiste 1968 den Mond. Die folgenden Flüge dienten zur Erprobung der Mondfähre. Am 16. Juli 1969 landete „Apollo 11“ sicher im Meer der Stille.F.L.