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24.05.19 / Mit deutscher Technik zum Mond

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-19 vom 24. Mai 2019

Mit deutscher Technik zum Mond

Das „Orion“-Raumschiff soll das Arbeitspferd der US-amerikanischen bemannten Raumfahrt werden. Mit ihm sollen NASA-Astronauten nicht nur zum Mond, sondern vielleicht auch zum Mars fliegen. Das Raumschiff besteht aus zwei Komponenten: Dem Kommandomodul, in dem ähnlich wie in den „Apollo“-Raumschiffen die Besatzung untergebracht ist, und einem Antriebs- und Versorgungsmodul. Dieses ESM (European Service Module) wird von Airbus Defence and Space an seinem Bremer Standort produziert. 

Das erste ESM wurde Anfang November 2018 an die NASA geliefert. Im ESM befinden sich die Triebwerke, Heizung und Klimaanlage sowie alle Versorgungsgüter, welche die Besatzung am Leben erhalten. Es verfügt über vier ausfahrbare Sonnenpaddel, die elektrischen Strom liefern. Airbus erhielt 2014 den Auftrag von der ESA, das ESM zu bauen. Es basiert auf dem europäischen unbemannten Automated Transfer Vehicle (ATV, Automatisches Transferfahrzeug), mit dem die ESA Material und Versorgungsgüter zur ISS flog. Das Projekt ist Teil eines transatlantischen Tauschhandels, mit dem die ESA bei der NASA ihren Kostenanteil am Betrieb der ISS bezahlt. 

Gleich das ganze Raumschiff und ein Robot-Fahrzeug gibt es in Berlin bei der PTScientists GmbH. Das Team „Part-Time Scientists“ wurde im Juni 2009 vom IT-Sicherheitsexperten Robert Böhme gegründet. Böhme wollte damals am Wettbewerb „Google Lunar X-Prize“ teilnehmen, den das US-Unternehmen für eine private Mondsonde ausgeschrieben hatte. Den Preis bekamen andere, aber Böhme und sein Team setzten ihr Projekt fort. 2020 will PTScientists einen Rover mit fünf Kilogramm Nutzlast von einer speziell zu entwickelnden Sonde nahe der Landstelle von „Apollo 17“ absetzen lassen. Das Unternehmen will die Kosten für Raumflüge drastisch senken und etwa die Erkundung des Mondes auch für nichtstaatliche Akteure interessant machen.F.L.