26.04.2024

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24.05.19 / Jubiläum ohne Rosinenbomber

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-19 vom 24. Mai 2019

Jubiläum ohne Rosinenbomber
Theo Maass

Am 12. Mai wurde in Berlin und an drei westdeutschen Standorten des  70. Jahrestags des Endes der Berlin-Blockade gedacht. US-Amerikaner und Briten reagierten im Juni 1948 entschlossen auf den Versuch der Sowjetrussen, durch eine Blockade der Landwege nach Berlin die Westalliierten zum Abzug aus der Stadt zu nötigen. US-General Lucius D. Clay, Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone, stellte damals klar: „Fällt Berlin, dann kommt als Nächstes Deutschland, und dann können wir uns aus Europa zurückziehen.“ 

So erfreulich die Entscheidung der Alliierten war, die den West-Berlinern die Sowjetknute ersparte, so albern ist die Wertung der Ereignisse durch die heutigen politischen Akteure. Der Regierende Bürgermeister Berlins Michael Müller: „Die Luftbrücke zeigte den Menschen, dass sie nicht allein gelassen  wurden“, und sie habe deutlich gemacht, „dass es gemeinsam gelingen kann, die größten Herausforderungen zu überwinden.“ Die Berliner würden das nie vergessen. 

So, so ... aber Müller und seine SPD scheinen das sehr wohl vergessen zu haben. Mit welcher Partei regiert Herr Müller Berlin? Die Linkspartei ist in organisatorischer Kontinuität die gewesene Staatspartei der DDR, die SED, und die war nichts anderes  als der  verlängerte Arm des damaligen Sowjetunion. Jener Macht also, die versuchte, mit der Sperrung der Zufahrtswege nach West-Berlin die Stadt auszuhungern und für die Übergabe bereitzumachen. Das ist es, was die Zeitzeugen erlebten, und das sollte tatsächlich „nicht  vergessen“ werden.

Bundesjustizministerin Katarina Barley von der SPD nutzte die Feier, um sich für die EU-Wahlen ins rechte Licht zu setzen: „Mit dieser Luftbrücke ist Unmögliches möglich geworden.“ Nur Solidarität habe dieses „Wunder“ möglich gemacht, so die Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten bei den Wahlen zum Parlament in Brüssel und Straßburg. 

So ein Quatsch. Die Hilfe der Amis war reine Machtpolitik und führte zu einem ungeheuren Anstieg der Popularität der USA in West-Berlin. Der persönliche Einsatz der alliierten Piloten und Helfer bleibt davon unberührt und ist ewiger Bewunderung und Dankbarkeit wert.

An den Feierlichkeiten war seltsam, dass auf den damaligen Luftbrückenflugplätzen Wiesbaden-Erbenheim, in Faßberg (Celle) und Jagel (Schleswig) die historischen Rosinenbomber einflogen, aber nicht nach Tempelhof kommen durften. Aus dem Büro des Regierenden Bürgermeisters hieß es dazu, der Förderverein „Luftbrücke 70“ habe die entsprechenden Anträge nicht vollständig eingereicht. Will man kritisch urteilen, könnte man meinen, Müller „wollte“ nicht.