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31.05.19 / Auch in der Antarktis ist Peking aktiv

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-19 vom 31. Mai 2019

Auch in der Antarktis ist Peking aktiv

In der Antarktis befinden sich wahrscheinlich ähnlich große Rohstoffvorkommen wie in der Arktis. So vermuten die Geologen hier ergiebige Erdölfelder und Kohlelagerstätten. Gleichermaßen gilt als wahrscheinlich, dass auf dem Südkontinent allerlei wirtschaftlich bedeutsame Erze sowie Edelmetalle und sogar Diamanten abgebaut werden könnten. Dieser Reichtum an Bodenschätzen weckt auch das Begehren Chinas. Allerdings verbietet das Madrider Umweltschutzprotokoll zum Antarktisvertrag von 1998, das noch bis 2048 gilt, jedwede gezielte Suche nach Rohstoffen oder gar deren Förderung. Deswegen muss sich Peking zunächst mit der wissenschaftlichen Erkundung der Regionen rund um den Südpol begnügen, wobei man hier inzwischen schon von einer regelrechten Forschungsoffensive sprechen kann. Die begann, als die Volksrepublik 1985 ihre erste eigene Antarktis-Station namens „Chang Cheng“ (Große Mauer) in Betrieb nahm. Dem folgte die Errichtung von vier weiteren derartigen Stützpunkten – und bis 2022 soll noch ein fünfter auf Inexpressible Island im Ross-Meer hinzukommen.

Desgleichen hat China mit dem Eisbrecher „Xuelong 2“ und dem Polarflugzeug „Xueying 601“ spezielle Transportmittel entwickelt, mit denen sich die Forschungsstationen im ewigen Eis unkomplizierter erreichen und versorgen lassen. In diesem Zusammenhang verfolgt Peking auch den ambitionierten Plan der Errichtung eines eigenen Flughafens in der Antarktis, auf dem zukünftig sogar ganz normale Passagiermaschinen mit Touristen landen sollen – die kämen dann zusätzlich zu den über 3000 Chinesen pro Jahr, die bereits jetzt zur „Erholung“ in die Antarktis pilgern.

Dass die Volksrepublik hier keineswegs nur Forschung betreiben will, zeigt ihre Blockade des Projektes, ein großes Meeres-Schutzgebiet in der Weddell-See einzurichten. Denn dort gibt es Krill, also Schwärme von winzigen Krebstieren, deren industriemäßiger Fang ebenfalls auf der Agenda Pekings steht.W.K.