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31.05.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-19 vom 31. Mai 2019

Leserforum

Was ist zu tun? 

Zu: Marxistisches Versatzstück (Nr. 15)

Als langjähriger Verwalter von Immobilien im In- und Ausland verfolge ich den Enteignungsrummel mit wachsendem Widerwillen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum liegt doch nicht zuletzt an der Politik der etablierten Parteien. 

Denn Erstens: Die Altparteien tragen die Verantwortung für den Verkauf vieler Wohnungen mit moderater Miete an profitorientierte Konzerne. 

Zweitens: Die Etablierten haben eine Fülle von Bauauflagen und Vorschriften geschaffen, die preiswerten und zügigen Neubau erschweren. In einigen Bundesländern ist auch die Grunderwerbsteuer kräftig hochgeschraubt worden. So ist Wohnraum nicht mehr unter zehn Euro Miete pro Quadratmeter Wohnfläche zu erstellen. 

Drittens: Die Politklasse hat durch ihre Migrationspolitik Millionen von Menschen ins Land geholt, die alle preiswerten Wohnraum brauchen. Obendrein kommt jedes Jahr die Einwohnerschaft einer mittleren Großstadt marktbelastend hinzu. 

Viertens: Die Mieterschutzgesetzgebung ist derart scharf, dass ein kleiner Investor den Bau oder den Kauf von Mietwohnungen besser unterlässt, weil das nur Ärger bringt. Hier könnte ich viel von Mietnomaden, insolventen Mietern, Vertragsbruch, von mutwillig verursachten Schäden am Mietobjekt, von Auseinandersetzungen mit Mietern vor Gericht erzählen. Ohne eigene Rechtsabteilung geht es beim Vermieten kaum noch ab. 

Fünftens: Die Mietnebenkosten, besonders für Strom, Gas und Wasser, bilden inzwischen eine zweite Miete, welche die sozial Schwachen hart trifft. Die Energiekosten sind durch die Machenschaften der Herrschenden unnötig hoch. In London zum Beispiel zahlt der Verbraucher nur die Hälfte von dem, was hier dem Bürger abgepresst wird. 

Sechstens: Der Euro ist ein Krisengeld, für das man nicht einmal mehr Zinsen erhält. Eine Baugesellschaft wollte mir einen knappen Hektar Bauerwartungsland abkaufen. Ich habe abgelehnt, weil der Boden seinen Wert behält, während der Euro laufend abgewertet wird. 

Was ist zu tun? Enteignung der Immobilienkonzerne bedeutet Rückkehr zum Sozialismus, bei dem letztlich auch das Häuschen der alten Oma nicht mehr sicher ist. Zudem wissen wir, wie marode die Städte der DDR 1989 waren. Wohnungen für teures Geld zu­rück­zukaufen, schafft keine einzige zusätzliche Wohnung. Also muss man bauen, aber unter Verzicht auf einen Teil der 20000 Bauvorschriften und nach dem Vorbild der Niederländer, die billiger bauen. Geld ist genug da. Wo für das Migrationswesen jährlich 50 Milliarden Euro und mehr verbraten werden, sollte für Deutsche in Wohnungsnöten etwas abzuzweigen sein. 

Mieter sollten auch Wohneigentum erwerben, heißt es. Allerdings braucht man dazu gutbezahlte, sichere Arbeitsplätze, die im Zeichen der Globalisierung zur Ausnahme werden. Doch wenn in Spanien, Italien, Griechenland, ja selbst in Bulgarien bis zu 80 Prozent der Bevölkerung im eigenen Haus wohnen, sollte das im angeblich so reichen Deutschland auch möglich sein. Man nehme sich ein Beispiel an Ungarn, das klug und energisch kinderreichen Familien zu Wohneigentum verhilft.

A. Frerk, Geldern






Der Niedergang erscheint gewollt

Zu: Das Menetekel der „Broken Windows“ (Nr. 16)

Diese Gesellschaft ist dekadent und geprägt von Umerziehung und der 68er-Bewegung mit einem Verfall der preußisch-deutschen Kultur. 

Der gesamte Berliner S-Bahn-Ring und die Stadtbahn sind im privaten und öffentlichen Bereich von Sprayern beschmiert, und auch sonst sind Verkehrshinweise und Schilder beklebt und beschmiert. Dazu finden sich Müll und Dreck auf öffentlichen Straßen, Plätzen und in Parkanlagen. 

An der Verwahrlosung haben Verharmlosung, Nichtbestrafung und die Einstufung von Schandtaten als juristische Bagatellfälle eine gewisse Schuld, weil Sitte, Anstand und Respekt nicht mehr gefragt sind. 

Der Niedergang einer Gesellschaft scheint gewollt zu sein, besonders was Deutschland betrifft.

Günter Algner, Berlin






Wie im dreigeteilten Ostpreußen aufgerüstet wird

Zu: Neuer Kriegswahn (Nr. 16)

Sehr treffend wurde im Kommentar die aktuelle NATO-Strategie dargestellt.

Es sei mir gestattet, ein paar aktuelle Aspekte zu unserer dreigeteilten historischen Heimat Ostpreußen hinzuzufügen: Bei der Einreise in das nördliche Ostpreußen wird heute ersichtlich, dass sich der in Mitteleuropa überwundene „Eiserne Vorhang“ 500 Kilometer weiter östlich verlagert hat und heute EU-Außengrenze heißt. Das Grenzregime und die Maßnahmen des pioniertechnischen Ausbaus der 206 Kilometer polnischen und über 250 Kilometer litauischen Landesgrenze zum Königsberger Gebiet wurden massiv betrieben. Im Gegensatz zu der wie ein Scheunentor offenen Südgrenze der EU ist die Kontrolle flächendeckend und die Grenze militärisch gesichert.

Der Truppenaufmarsch der NATO gegen Russland ist an dieser sensiblen Grenze unübersehbar. Nachdem Polen 2016 den kleinen Grenzverkehr aufkündigte, wurde auch militärisch daran gegangen, Tatsachen zu schaffen. So wurde neben der temporären Stationierung von US-Brigaden und der Einlagerung von Gerät daran gearbeitet, die dauerhafte Stationierung einer US-Division im Raum Thorn und Bromberg zu realisieren. 30000 Soldaten mit über 500 Pan­zer­fahrzeugen sollen die russische Gefahr aus dem Königsberger Gebiet und aus Richtung der Suwalki-Lücke neutralisieren. 

Der polnische Staat bot den USA an, die Kosten von zwei Milliarden Euro für das geplante Fort „Trump“ zu übernehmen. In Hinterpommern wird zur Raketenabwehr das landgestützte Aegis-System zur Installierung des US-Raketenschirmes aufgebaut. Taktische Raketen des Typ HIMARS mit 300 Ki­lo­me­tern Reichweite wurden an die polnische Armee geliefert.

Pläne zum Bau eines Kanals durch die Frische Nehrung nach Elbing und einer künstlichen Insel im Haff liegen vor, sind aber durch Intervention der EU noch nicht in der Realisierung. Hier soll die russisch kontrollierte Zufahrt über das Pillauer Tief umgangen und Möglichkeiten der Nutzung des Hafens für NATO-Marinekräfte geschaffen werden.

NATO-Kampfbataillone sind im ganzen Baltikum stationiert, die in Litauen stehen unter deutschem Befehl.

Die Entmilitarisierung des Königsberger Gebietes wurde in den letzten Jahren gestoppt und von russischer Seite zusätzliche Kampf­einheiten und Technik stationiert. Das dort stationierte 16. Ar­mee­korps erhielt 2018 und 2019 ein Kampffliegerregiment mit SU-27-Flugzeugen, operativ-taktische „Iskander“-Raketen mit 500 Ki­lo­me­tern Reichweite wurden in Insterburg stationiert, ein zu-sätzliches Panzerregiment mit 90 Panzern nach Königsberg verlegt und das weltweit modernste Raketenabwehrsystem S-400 im Gebiet einsatzbereit gemeldet.

Die Küstenabwehr erhielt die supermodernen Salvenwerfer 

URAGON mit bis zu 70 Kilometern Reichweite. Die Lagerlogistik wurde massiv verbessert und die Einlagerung von Atomwaffen angenommen. Material für die Aufstellung von drei Motschützendivisionen aus Reservisten wurde eingelagert.

Für den funkelektronischen Kampf wurde das hochgeheime System „Samarkand“ installiert, welches über hunderte Kilometer hinweg jegliche elektronische Kommunikation stören kann.

All diese Entwicklung stimmt nicht optimistisch und erhöht die Gefahr, dass gegenseitiges Miss­trauen wieder zu militärischen Konflikten in Ostpreußen führt.

Die Lehre unseres ostpreußischen Philosophen Kant von einer Gesellschaft der praktischen Vernunft, geleitet von der Kategorie der Moral, ist in unserer Zeit in Vergessenheit geraten und trägt nichts mehr. 

Bernd Polte, Abbendorf-Brandenburg