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31.05.19 / Eine Insel mit eigenem Rhythmus / Von Traumstränden zur Schatztruhe balerarischer Kultur im Inselinneren – Mallorcas schönste Ausflugsziele

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-19 vom 31. Mai 2019

Eine Insel mit eigenem Rhythmus
Von Traumstränden zur Schatztruhe balerarischer Kultur im Inselinneren – Mallorcas schönste Ausflugsziele
Andreas Guballa

Die beliebteste Insel der Deutschen hat mehr zu bieten als Partys am Ballermann. Mallorca hat wilde Küsten, traumhafte Strände und einen einzigartigen Charme. 

Die Baleareninsel Mallorca zählt aktuell zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen und das aus gutem Grund. Der Ballermann zieht sicherlich schon viele Touristen an, doch die eigentlichen Höhepunkte der Insel finden sich an ganz anderer Stelle. Traumhafte, kilometerlange Strände warten auf Sonnenanbeter und Wellenreiter und die Inselhauptstadt Palma de Mallorca zählt zu den schönsten Städten am Mittelmeer. 

Mallorca zu erleben, heißt, sich dem Rhythmus anzupassen, der irgendwo zwischen Alltag und Urlaub liegt. An den Strand gehen alle. Jeder Mallorquiner hat seinen Liebling, den Geheimtipp, der ein bisschen abgelegener liegt als die anderen: der Sturzbach Torrent de Pareis zum Beispiel oder die malerischen Buchten Cala Varques und Caló des Moro. Auch besitzen viele Einwohner Boote, auf denen sie am Wochenende Zeit verbringen. Wer weiß, vielleicht ergattert man als Urlauber ja eine Fahrt. Der Sonntag ist reserviert fürs Paella essen, das mindestens drei Stunden des Nachmittags einnimmt. 

Doch statt so schnell wie möglich von einem Küstenort zum nächsten zu fahren, lohnt es sich auf Mallorca, das Innere der Insel zu erkunden. Die Dörfer in den Bergen der Tramuntana, wie Valldemosa und Deià, sind Schatztruhen balearischer Kultur, und auch in Pollença im Norden gibt es schöne Gassen. Und auch Wandern und Radfahren haben die Mallorquiner für sich entdeckt – als vielleicht schönste Art, die Insel zu erkunden. 

Weit über Valldemossa erstreckt sich ein langer Bergkamm, der vom Teix nach Westen verläuft und in Richtung Meer steil abfällt. Auf diesem Kamm ließ im 

19. Jahrhundert der österreichische Erzherzog Ludwig Salvator einen abenteuerlichen Reitweg bauen. Ob die Pferde des Erzherzogs schwindelfrei waren, ist leider nicht überliefert. Der Camí de S’Arxiduc bietet Wanderern heute auf 15 Kilometern einen Rundweg durch die ehemaligen Besitztümer des Habsburgers. Von dort hat der Wanderer einen atemberaubenden Ausblick über die ganze Insel, während ihm der Gebirgswind um die Ohren pfeift. Wer bis Ende Februar auf die Insel kommt, kann zudem ein wundervolles Schauspiel der Natur erleben: die Mandelblüte. Der milde mediterrane Winter ermöglicht einmal im Jahr dieses wundervolle Naturschauspiel, bei dem Hunderttausende Mandelbäume auf den Balearen zur Blüte kommen und die Landschaft der Berge und Ebenen in ein Märchenbild verwandeln. Die Bäume sind mit unzähligen Schattierungen von Weiß und Rosa überzogen und bilden einige Tage lang einen der wichtigsten touristischen Reize Mallorcas. Es wäre unverzeihlich, keine Kamera dabei zu haben. 

Die Schluchten und Sturzbäche der Insel können Wagemutige beim Klettern und Abseilen erkunden. Auf der Insel gelten (nach Regenfällen) elf reißende Gebirgsbäche – die sogenannten „Torrents“ – als Klassiker für eine feuchte Klettertour durch das ausgewaschene Gestein der Berge. Die Kalksteinlandschaften der Tramuntana – wie zum Beispiel Torrent Fondo de Mortitx – halten viele sportliche Herausforderungen und beeindruckende Natur parat. Abenteuerlustige Menschen, eingepackt in wärmenden Neopren-Anzügen samt Bergsteigerausrüstung, erkunden den Lauf der Wildwasser durch die Bergschluchten. Der Höhepunkt solcher nicht ungefährlichen Klettertouren ist stets das Abseilen in Wasserfällen. „Barranquismo“ oder „Canyoning“ heißt diese Sportart, die in den 1980er und 1990er zusehends Zulauf fand. Auch auf Mallorca, denn die Insel ist mit ihrem 100 Kilometer langen Tramuntana-Gebirgszug mindestens ebenso gut mit Felstälern und Klammen ausgestattet wie die zentralen Pyrenäen oder die französischen und italienische Alpen. Durch die Kombination aus Kalkgestein und Meerwasser ist Mallorca ein Paradies für Canyoning. 

Um die Insel einmal aus einem anderen Blickwinkel als von Land zu bestaunen, kann man an etlichen Häfen rund um die Insel Boote mieten – mit oder ohne Skipper. Eine der sehenswertesten Routen entlang der südöstlichen Küste Mallorcas führt zum unberührten Strand Cala des Marmols, welcher nur mit einem Boot erreichbar ist. Hier ist privates Baden im kristallklaren Wasser garantiert. Mit Schnorchel und Tauchermaske ist die Unterwasserwelt noch beeindruckender. Wundersame Felsformationen ragen in das Meer und erst unter Wasser kommen atemberaubende Höhlen zum Vorschein. 

Eine Ecke weiter wartet ein kleines bezauberndes Fischerdorf namens Salumunia auf einen Besuch. Frischer Fisch mit Gemüse der Saison und einem Glas Wein lassen den Tag in einem wunderschön romantischen Ambiente einzigartig ausklingen. 

Die Felseninsel Sa Dragonera, auch Dracheninsel genannt, ist eine unbewohnte kleine Insel an der Westküste und in jedem Fall einen Besuch wert. Das unter Naturschutz stehende Eiland ist ausschließlich mit dem Boot erreichbar und bietet wundervolle Wanderwege und tolle Buchten zum Baden. Für Abenteurer ist hier das Schnorcheln ein Muss, durch die vielen kleinen Höhlen rund um die Insel ist Spannung pur angesagt. Den Namen „Dracheninsel“ erhielt die Insel aufgrund des besonderen Erscheinungsbildes, welches einem Drachen ähnelt. Eine Vielzahl an Eidechsen ist hier zu Hause und macht dem Namen der Insel alle Ehre.