Mit Themen vom Mittelalter bis in die Gegenwart befassen sich die drei größten Ausstellungen im Jahr 2019 im Bregenzerwald. Der Geschichte einer Heiligen mit Bart geht das Frauenmuseum in Hittisau nach. Das Angelika-Kauffmann-Museum zeigt bisher verborgene Werke der bedeutenden Malerin des Klassizismus. Werkzeuge des Willkommenseins thematisiert das Werkraumhaus in Andelsbuch.
Mitten in Hittisau, in einem modernen Gebäude aus Holz, Glas und Beton, hat das einzige Frauenmuseum Österreichs sein Zuhause. In wechselnden Ausstellungen macht es das Kulturschaffen und das Lebensumfeld von Frauen sichtbar. Unter dem Titel „Frau am Kreuz – Von der mittelalterlichen Heiligen zur Pop-Ikone“ befasst sich die Ausstellung noch bis 20. Oktober mit der „Heiligen Kümmernis“. Seit dem Spätmittelalter wird sie als Gekreuzigte im langen Gewand und mit Krone dargestellt. Und: Sie trägt einen Bart. Die Ausstellung rollt die 500-jährige Geschichte der Kultfigur der Frau am Kreuz auf, geht ihrer Bedeutung für die Menschen damals nach, befragt aber auch ihre heutige Rolle als mögliche Leitfigur eines Menschen- und Erlöserbildes, das nicht geschlechterexklusiv ist (www.frauenmuseum.at).
Das Angelika-Kauffmann-Mu-seum in Schwarzenberg vereint ein typisches Bregenzerwälderhaus aus dem 16. Jahrhundert mit modernem Schauraum. Besucher sind hier eingeladen, dem Leben und Wirken der berühmten Malerin des Klassizismus nachzuspüren, die familiär mit Schwarzenberg verbunden war.
In einer Doppelausstellung zeigen das Vorarlberg-Museum in Bregenz und das Kauffmann-Museum vom 15. Juni bis 6. Oktober bisher unbekannte Schätze von Angelika Kauffmann aus Vorarlberger Privatsammlungen sowie Leihgaben aus öffentlichen Sammlungen. Zu sehen sind rund 150 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken, viele von ihnen werden das erste Mal präsentiert. Im Kauffmann-Haus ist noch bis 2. Juni die Ausstellung „Jerusalem 1904“ über die abenteuerliche Pilgerreise des Bregenzerwälder Malers Bartle Kleber (1884–1953) in den Orient zu sehen (www.angelika-kauffmann.com).
„Was macht einen Ort gastlich?“, haben sich Ausstellungsgestalter vom Werkraumhaus in Andelsbuch gefragt. In erster Linie sind es die Menschen. Darüber hinaus gibt es ein Repertoire von handwerklichen Objekten, Materialien und räumlichen Lösungen, die Gastlichkeit sichtbar und erlebbar machen. Von diesen wohnlichen Dingen, den sogenannten „Werkzeugen fürs Willkommensein“, und den vielfältigen Interpretationen von Gastgeberschaft aus den Werkstätten der Handwerksbetriebe des Werkraum Bregenzerwald handelt die Ausstellung „Gast geben“. Sie ist vom 22. Juni bis
11. Januar im Werkraumhaus in Andelsbuch zu sehen (www.werkraum.at).PAZ
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