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07.06.19 / Manuel Ruoff: / Unisex-Sport

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-19 vom 07. Juni 2019

Manuel Ruoff:
Unisex-Sport

Südafrikas lesbischer Laufstar Caster Semenya hat in der Schweiz einen Etappensieg errungen. Das dortige Bundesgericht hat vergangenen Montag die vom Leichtathletik-Weltverband (IAAF) erlassenen Testosteron-Grenzwerte für Mittel- streckenläuferinnen ausgesetzt. Einerseits wollen die wenigsten von uns einen von Mannsweibern dominierten Frauensport. Andererseits bewegt sich die IAAF in einem Grenzbereich der Politischen Korrektheit, gilt im Zeitalter von Gender-Mainstrea­ming doch die Lehre, dass es erstens nicht nur zwei Ge­schlech- ­ter gibt und zweitens Geschlechter weniger biologisch zu ermitteln, als vielmehr ein gesell- schaftliches Konstrukt sind.

In dieser Zwickmühle gibt es einen Königsweg: den Unisex-Sport. Frauenrechtlerinnen fordern doch die paritätische Beset- zung von Führungspositionen und gleiche Löhne für Mann und Frau mit der Begründung, dass Frauen genauso leistungsfähig wie Männer seien. So gibt es keine Rechtfertigung dafür, dass Frauen im Leistungssport durch die Geschlechtertrennung der Zugang zu Titeln und Preisen erleichtert wird, dass an den Schulen die Benotung einer sport- lichen Leistung davon abhängt, ob der Schüler männlich oder weiblich ist, und dass das Bestehen eines Einstellungstests beispielsweise bei der Polizei davon abhängen kann, ob die sportliche Prüfungsleistung von einer Bewerberin oder einem Bewerber erbracht wird. 

Wenn denn also Frauen genauso leistungsfähig sind wie Männer, brauchen sie keinen Schonraum vor männlicher Konkurrenz, und es muss endlich das Prinzip gelten: Gleiche Noten und gleiche Einstellungs­chancen für gleiche sportliche Leistungen.