In Berlin gibt es ein vorsichtiges Vorfühlen hinsichtlich einer Bewerbung der Stadt für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2036. Innensenator Andreas Geisel (SPD) ruderte allerdings ein wenig zurück: „Ich habe gar keinen Vorschlag für eine Berlin-Bewerbung gemacht.“ Aber dann brachte er die Variante einer gemeinsamen deutsch-polnischen Bewerbung ins Gespräch. Er gab zu bedenken, dass man den Ausbau der Infrastruktur beschleunigen wolle und wie andere Städte vorgehen könne, etwa mit internationalen Sportveranstaltungen. Als Beispiel nannte er den schnellen Ausbau der U-Bahn in Moskau zur Fußballweltmeisterschaft und die Entwicklung in London zu den Olympischen Spielen 2012.
Geisel macht sich Sorgen um den langsamen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs in Berlin. Angesichts des Schuldenbergs „weiß ich, dass wir im Tempo beim Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zulegen müssen“. Grundsätzlich will der Innensenator, dass es aus Deutschland überhaupt eine Bewerbung um die Ausrichtung der Sommerspiele 2036 gibt. Berlin scheiterte in den 1990er Jahren mit seiner Bewerbung für die Olympischen Spiele im Jahr 2000. Bei einen neuem Anlauf für Olympia 2024 unterlag Berlin in der nationalen Ausscheidung dem Konkurrenten Hamburg. Nun aber stellt sich Bundesinnenminister Horst Seehofer gegen eine Olympiabewerbung 2036: „Wie würde man das in der Welt sehen? Die Deutschen feiern hundertjähriges Jubiläum bezogen auf die Nazi-Olympiade?“