Außer Kuhglocken und Alphörnern gab es im Schweizer Bergdorf Andermatt kaum Gelegenheit, große Konzerte zu hören. Das soll sich ändern. Am 16. Juni kommen die Berliner Philharmoniker in den 1400-Einwohner-Ort im Kanton Uri, um dort die neue Konzerthalle in 1500 Metern Höhe einzuweihen. Das Eröffnungskonzert mit zwei Mozart-Sinfonien und zwei Stücken von Schostakowitsch, gespielt unter der Leitung von Constantinos Carydis, bildet den Auftakt für die erste Spielzeit des Hauses, die im Herbst mit drei Konzerten in Kooperation mit Lucerne Festival fortgesetzt wird.
Der vom Studio Seilern Architects vor einem beeindruckenden Bergpanorama konzipierte Saal bietet mit 700 Sitzplätzen eine exklusive Atmosphäre und verfügt über eine flexible Bühne mit Raum für ein 75-köpfiges Orchester. Die ganzjährig in Andermatt weilenden Touristen werden dafür sorgen, dass die Konzerte vor vollem Saal stattfinden werden.
Das Bergdorf im Herzen der Schweizer Alpen macht gerade eine große urbane Wandlung durch. So entstanden bereits der neue Dorfplatz „Piazzo Gottardo“ mit der neuen Konzerthalle und neuen Hotels sowie attraktive Apartmenthäuser und Chalets.
Samih Sawiris, ägyptischer Milliardär, Investor und Chef des Tourismusprojekts Andermatt Swiss Alps, sagte: „Ich habe klassische Musik schon immer geliebt. Eine meiner schönsten Erinnerungen ist meine Studienzeit in Berlin – damals wohnte ich 100 Meter von der Philharmonie entfernt und genoss Hunderte von Konzerten der Berliner Philharmoniker mit Herbert von Karajan.“ Die neue Konzerthalle soll nun Gäste nach Andermatt locken. Sawiris Investitionen werden sich dadurch bezahlt machen.tws