27.04.2024

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21.06.19 / Jan Heitmann: / Selbstanklage

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-19 vom 21. Juni 2019

Jan Heitmann:
Selbstanklage

Deutschland bekommt ein weiteres zentrales Zeugnis der nationalen Selbstanklage. Denn die Bundesregierung unterstützt „eine zivilgesellschaftliche Initiative zur Errichtung eines Polen-Denkmals in der Mitte Berlins zum Gedenken an die polnischen Opfer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945“. Dem war ein von über 100 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland unterzeichneter Aufruf zur Schaffung eines solchen Denkmals vorausgegangen.

Darin wird an das „barbarische Unrecht“ der deutschen Besatzung erinnert und ein „würdiges Polen-Denkmal“ auf einer öffentlichen Grünfläche am Askanischen Platz gefordert. Dieser Standort gegenüber dem künftigen Dokumentationszentrum der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung sei nämlich „für die Errichtung eines Polen-Denkmals besonders geeignet“, heißt es weiter. Mit einem solchen Denkmal an dieser Stelle würde „ein deutsch-polnisches Zeichen gesetzt, das Krieg, Vernichtung, Flucht, Vertreibung und Versöhnung in den untrennbaren Zusammenhang von Ursache und Wirkung stellt“. So könne „auch der Streit um das Dokumentationszentrum beendet werden als Voraussetzung einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Polen in der historischen Aufarbeitung des Krieges und seiner Folgen“.

Zweifellos haben die Initiatoren um den ehemaligen Chef des Bundesbauwesens, Florian Mausbach, recht, wenn sie fordern, dass die Deutschen Polen als Nation „in seiner ganzen Würde und Freiheit“ achten, damit „aus Nachbarschaft Freundschaft werden“ kann, so, wie es mit Frankreich gelungen ist. Eines solchen Denkmals inmitten der deutschen Hauptstadt bedarf es dazu ganz bestimmt nicht.