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21.06.19 / Los ging es in den USA / Deregulierung und EU-Binnenmarkt fördern die Entwicklung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-19 vom 21. Juni 2019

Los ging es in den USA
Deregulierung und EU-Binnenmarkt fördern die Entwicklung

Billigfluglinien existieren schon recht lange. Die erste wurde 1949 in den USA gegründet. Vom kalifornischen San Diego aus bot Pacific Southwest Airlines (PSA) wöchentliche Flüge nach Oakland bei San Francisco an. Ein Ticket kostete 16 US-Dollar. In den folgenden Jahren dehnte PSA das Streckennetz auf die gesamte US-Pazifikküste aus. Weitere Fluglinien gingen mit einem ähnlichen Geschäftsmodell an den Start. Das umfasste minimalen Service an Bord, die Konzentration auf einen Flugzeugtyp, Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und die Nutzung kleinerer Flughäfen zum Einsparen von Landegebühren. 

In den USA begann die Expansion der Billigflieger mit der Deregulierung des Luftverkehrs und der Freigabe der Ticketpreise ab 1978. In jenem Jahr trat der Airline Deregulation Act in Kraft. In Europa brauchte dieser Wandel länger. Die erste europäische Fluggesellschaft dieser Art war Laker Airways, gegründet 1966 von Sir Freddie Laker, der später mit niedrigpreisigen Transatlantikflügen Furore machte. 1991 übernahm die irische Fluglinie Ryanair das Modell. 

Aber den Durchbruch für die Niedrigpreis-Fluglinien in Europa ermöglichte erst 1992 die Einführung des einheitlichen Luftverkehrsmarkts. Den hatte es bis dahin nicht gegeben. Der europäische Luftverkehr war in viele nationale Märkte aufgeteilt gewesen, in denen jeweils die sogenannten Flag Carriers wie Lufthansa, Air France, KLM oder British Airways dominierten. Ab 1995 dehnte Ryanair sein Stre-ckennetz in ganz Europa aus. Während weitere Billigflieger an den Start gingen, gründeten die früheren Flag Carriers ihre eigenen Billigflug-Sparten. 

In Deutschland begann der Aufstieg der Billigflieger, als Ryanair 2002 einen Standort auf dem früheren Militärflugplatz Hahn einrichtete. Dort waren die Landegebühren niedriger als in Frankfurt-Main. Zwei weitere Fluglinien, Germanwings und Hapag-Lloyd, ließen sich in Köln/Bonn nieder. Heute wird durchschnittlich jeder fünfte Flug hierzulande von einem Billigflieger angeboten.F.L.