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21.06.19 / Die Ökobilanz der Billigflieger ist ambivalent

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-19 vom 21. Juni 2019

Die Ökobilanz der Billigflieger ist ambivalent

Der Luftverkehr gilt als einer der Treiber beim globalen Ausstoß von sogenannten Treibhausgasen. Laut der Europäischen Umweltagentur ist dieser Ausstoß durch den Luftverkehr alleine seit 1990 um 93 Prozent gewachsen. Allerdings liegt der Anteil des Luftverkehrs am globalen Ausstoß nur bei vier bis fünf Prozent. Die größten Verursacher sind also erdgebunden. 

Ähnlich ambivalent ist das Bild, stellt man das Passagieraufkommen der Zahl von Menschen gegenüber, die überhaupt Flugreisen machen. Nach Zahlen des Internationalen Luftverkehrsverbandes (IATA) werden 2019 weltweit mehr als vier Milliarden Personenbeförderungen per Flugzeug erfolgen. Gleichzeitig nutzen aber nur rund drei Prozent aller Menschen jemals ein Flugzeug. Die ökologischen Folgen des Luftverkehrs sind also das Ergebnis der Aktivitäten einer kleinen Minderheit. Zu der gehören nicht nur Wohlhabende, die Militär- oder Rettungsfliegerei oder globale Logistikverbünde, sondern auch diejenigen, die mal eben zum Einkaufen nach London, Mailand oder New York fliegen. Die nutzen die vielgeschmähten Billigflieger. 

Allerdings ist deren Ökobilanz durchaus besser als die der traditionell aufgestellten Fluglinien. Nach einer Studie des schwedischen Royal Institute for Technology von 2016 hat das mehrere Gründe. Die Billigflieger transportieren pro Flug mehr Passagiere, weil sie keine Erste Klasse und keine Business Class anbieten. Ihre Flugzeuge sind im Schnitt neuer und umweltfreundlicher. Außerdem bieten sie meist Direktflüge an, die weniger Emissionen verursachen als Flüge mit Zwischenstopps. 

Wenig beachtet wird auch, dass die Industrie in den letzten Jahrzehnten mit jeder Generation leisere und sparsamere Flugzeuge an die Fluggesellschaften ausgeliefert hat. Das umweltfreundlichste Verkehrsmittel überhaupt ist allerdings immer noch die Eisenbahn.F.L.