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21.06.19 / Frei gedacht / Das Ziel ist jetzt der Weg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-19 vom 21. Juni 2019

Frei gedacht
Das Ziel ist jetzt der Weg
Eva Herman

Widerspruch ist heute gefährlich geworden. Wer sachliche Debatten führen will, wer stichhaltige Argumente ins Feld führt, beißt immer öfter auf Granit. Wer anders denkt als Medien und Masse, bekommt Probleme, ob zuhause, am Arbeitsplatz, in Ämtern oder in TV-Diskussionssendungen. Das war in totalitären Systemen schon immer so. Derzeit häufen sich bei mir die 

E-Mails von Menschen, die sich der allgemeinen Meinung widersetzen und sich deswegen ziemlichen Ärger eingehandelt haben. Etliche von ihnen werden vom Arbeitgeber entlassen, weil ihre Meinung nicht mehr passend erscheint. Oder sie fliegen aus ihrem Lieblingsverein, aus Sportklubs, aus Familien- oder Freund-schaftsver­bün­den raus. Man will mit ihnen nichts mehr zu tun haben, meidet sie wegen ihrer unliebsamen und störenden Ansichten. Manche von ihnen wollen dann verzweifeln, sie sind traurig, fühlen sich von der Gemeinschaft ausgeschlossen, einsam und alleine. Und sie fühlen sich schlecht, weil sie es nicht schaffen „dazuzugehören“. Wer will schon gerne Außenseiter sein? Abgestempelt als Wunderling, als unangepasster Rechthaber?

Ich möchte den Menschen Mut zusprechen, die erkannt haben, dass etwas gewaltig schief läuft, und die versuchen, etwas zum Besseren zu wenden. Zwar bin ich nicht mehr der Meinung, dass wir noch große Änderungen zum Positiven erwirken können, denn es gibt wohl derzeit kaum Entscheidungskräfte, die überhaupt einen Vorsatz zum Guten in sich tragen, abgesehen von der eigenen Fressfreude am bürgerfinanzierten Futtertrog. Aber wer spürt, dass lebenswichtigste Bereiche nun schwer im Argen liegen, der sollte sich lieber unverkrampft dem Richtigen zuwenden, ohne Missionseifer, ohne belehrenden Zeigefinger, ohne weiter zu lamentieren. Fröhlich und vergnügt sollte er seiner Wege gehen und die Missstände mit Humor benennen, auch wenn die Lage noch so ernst ist. Und er sollte beginnen, am Richtigen, am Guten zu bauen. Mit hohen, edlen Gedanken.

Zwar ist mir selbst oft nicht wirklich zum Lachen zumute, wenn ich mir die Entwicklungen unserer Welt so anschaue, aber das Ziel ist der Weg. Welches Ziel? Sehen wir uns einmal um: Die Systeme stehen kurz vor dem Zusammenbruch, die meisten sind kaputt und marode. Nun soll man aber nichts, das schon morsch und brüchig ist, noch verzweifelt zu stützen suchen, sondern man gebe dem ganzen Gerümpel am besten einen kräftigen Tritt, dass es so schnell wie möglich einkracht. Hat man das erst einmal erkannt, so kommt man in die komfortable Lage, das Alte, Kranke, loszulassen.

Es gibt noch keinen Ratgeber für die bevorstehenden Zeiten. Erst im Nachhinein, wenn der ganze Spuk vorbei ist, wird man erkennen, dass es historische Zeiten sind, in denen wir gerade stecken. Es sind Entwicklungen, die natürlich vor längerer Zeit schon ihren Anfang nahmen, und die sich heute lediglich zuspitzen müssen. Seien wir ehrlich: Nahezu jeder Themenbereich, der unser Leben betrifft, gehört dazu. Wenn ich zurückdenke an meine Kindheit, da schien die Welt noch in Ordnung, aber sie war es selbstverständlich auch nicht mehr. Dennoch: Wir lernten in der Schule damals zumindest noch ganz normal lesen, schreiben und rechnen. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich: Ständige sogenannte Bildungsreformen verzerren das Bild zunehmend, überflüssige Rechtschreibreformen verwirren nur, anstatt zu entwickeln. Ich war eins von vier Kindern, heute eher eine Seltenheit, außer, es handelt sich um eingewanderte Familien. Die Begriffe Vater und Mutter waren damals noch klar zugeordnet und betrafen alleine die biologischen Eltern. Dass aktuell von Familienministerin Franziska Giffey geraten wird, die Begriffe Vater und Mutter aus der Behördensprache zu streichen und mit „Elternteil 1 und 2“ zu ersetzen, wäre damals als geistloser Witz ignoriert worden. Ebenso natürlich die Gender-Ideologie, nach der jeder Mensch jederzeit sein Geschlecht wechseln können soll. Nach der ein als Junge geborener Mensch auch weiblich sein könnte, oder transgender oder so. Wer meiner Mutter gesagt hätte, dass sie der kleinen Eva die Puppen wegnehmen und dem Kind einen Werkzeugkasten schenken sollte, den hätte Mutti fröhlich lachend, aber nachdrücklich, aus dem Haus geleitet. Heute wäre das schon fast eine kriminelle Handlung. Und so geht es weiter mit der heutigen, verrückten Welt, die sich immer schneller dreht. Während früher der Vater am Monatsende genügend Geld auf dem Lohnkonto hatte, um die ganze Familie zu ernähren, befindet sich der Umverteilungsmechanismus von Fleißig nach Reich jetzt in seiner Hochblüte: Heute strampeln auch die Mütter im 

Hamsterrad mit, und es reicht immer noch nicht. Dabei nutzt es auch nicht, dass ihr Job an der Supermarktkasse ihr als Karriere schöngeredet wird. Die kleinen Kinder werden derweil von fremden Mainstream-Leuten erzogen, teuer von den schuftenden Eltern bezahlt. Und diese Kita-Erzieher werden jetzt dafür ausgebildet, eventuelle Nazi-Eigenschaften der Eltern herauszufinden (meist erkennt man dies an deren verdächtiger Pünktlichkeit, Ordnung und Sauberkeit), um das nach oben zu melden. Oma und Opa dösen derweil in Pflegeheimen vor sich hin, sodass das, was wir früher noch Familie nannten, schlichtweg nicht mehr existiert. Die größeren Kinder demonstrieren unterdessen des Freitags gegen den angeblich menschenverursachten Klimawandel und gegen die bösen, älteren Generationen, die alles zerstört haben. Und so zieht sich eine immer tiefere Kluft durch das, was an Familienzusammenhalt noch übrig war. Könnten wir wirklich noch etwas ändern? Ganz klar: Nein! Die Karre hängt doch schon überm Abgrund, die Kinder werden zunehmend in ihrem natürlichen Denken verbogen und fürs System abgerichtet. Wie sollen sie die Alten noch verstehen können? Wütend protestieren sie jetzt gegen alles Frühere, Konservative und gegen umweltschädliche Autos, gegen Flugzeuge und Fernreisen. Fast scheint eine Art Immobilmachung das Ziel für sie zu sein, ohne dass sie selbst die Gefahren schon erkennen, ein Mantra, sich künftig nur noch mit dem Fahrrad oder 

E-Mobil von A nach B zu bewegen: kein schnelles Auto mehr, kein Flieger, keine eigene Unabhängigkeit. Und dieses Mantra zieht sich, ja, genau, nur durch Deutschland. Denn unsere Nachbarn, die anderen Länder oder gar Kontinente interessieren sich einen feuchten Kehricht für all diese hausgemachten Weltpläne der deutschen, linksgrünen Besserwisser. Während man sich hierzulande offenbar wirklich in dem naiven Glauben wiegt, die Welt von Deutschland aus besser machen zu können.

Wie gesagt, so funktioniert es immer in totalitären Systemen: Man rede ihnen irrwitzige Ideen von Freiheit ein, die in Wahrheit die eigene Freiheit einschränken. Dann betreibe man die Atomisierung des kleinsten und wichtigsten Kerns der Gesellschaft, der Familie, denn die spielt die erste Rolle bei der Schaffung eines Systemwechsels: Bring die Generationen gegeneinander auf, teile die Menschen, dann kannst du über sie herrschen.

Das Ziel ist jetzt der Weg: Es muss erst einen kräftigen Knall geben, damit das wirklich Gute erst erstehen kann, das von den derzeitigen Vorhaben komplett abweicht. Wir werden den Zusammenbruch nicht aufhalten. Das Ziel ist jetzt der Weg, und der Weg ist nicht mehr lang.