Berliner und Technik – das scheint sich gegenseitig auszuschließen. Kommt man beim Großflughafen BER wegen ein paar Feuermeldern und anderer Brandschutzmängel nicht voran, so muss auch die Eröffnung des Humboldforums im wiedererrichteten Berliner Schloss wegen technischer Unzulänglichkeiten verschoben werden. Eigentlich sollte die neue Museumsinstitution noch im Herbst zum Humboldt-Jubiläum – der Naturforscher Alexander von Humboldt wurde im September vor 250 Jahren geboren – mit Beständen des Ethnologischen Museums in Dahlem eröffnet werden. Eine nur unzureichend funktionierende Kälteanlage, welche die Temperaturen für die kostbaren Gegenstände aus der deutschen Kolonialzeit auf eine verträgliche Raumtemperatur herunterkühlen soll, sorgt nun für eine Verschiebung der Eröffnung ins nächste Jahr hinein. Für den neuen Intendanten des Humboldtforums, Hartmut Dorgerloh, ist das ein gleich ein doppeltes Ungemach. Solange das Humboldtforum nicht eröffnet ist, ist er Museumleiter ohne Museum. Und er sieht sich schon zu Beginn seiner Amtszeit Mehrausgaben ausgesetzt. Die Umbaukosten für die Klimaanlage dürften im zweistelligen Millionenbereich liegen. Bloß gut, dass im klammen Berlin das Geld für das Forum aus Spenden und Bundesmitteln zusammenfließt.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-19 vom 21. Juni 2019
Humboldtforum eröffnet später
H. Tews
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