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21.06.19 / Neuer Chef der Volksbühne

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-19 vom 21. Juni 2019

Neuer Chef der Volksbühne
H. Tews

Das Ensemble der Berliner Volksbühne hat es geschafft: 2021 bekommt es endlich seinen Wunschintendanten. Der Dramatiker und Regisseur René Pollesch soll die Nachfolge des Belgiers Chris Dercon antreten, der vergangenes Jahr nach nur einem halben Jahr theaterreif aus dem Amt gemobbt wurde. Der 56-jährige Pollesch gehört praktisch zum Inventar des Theaters. Von 2001 bis 2007 leitete er die kleine Volksbühnen-Spielstätte Prater und hat auch im großen Haus für Aufsehen gesorgt mit skurrilen Stücken wie „Du hast mir die Pfanne versaut, du Spiegelei des Terrors“. Der aus Hessen stammende Pollesch kündigte an, Schauspieler wie Kathrin Angerer, Martin Wuttke, Fabian Hinrichs und wohl auch Sophie Rois sowie Alexander Scheer an die Volksbühne zurückzubringen. Mit der Personalie Pollesch korrigierte Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei) die Entscheidung seines Vorgängers Tim Renner (SPD), mit Dercon den damaligen Direktor des Londoner Tate-Museums an die Spitze eines Theaters zu setzen. Regisseur Claus Peymann kritisierte damals, dass aus der Volksbühne ein „Event-Schuppen“ gemacht werden solle. Tatsächlich blieb das Publikum unter Dercons unglück­licher Kurz-Intendanz aus. Unter Interimschef Klaus Dörr nimmt die Volksbühne mit Gastspielen aktuell wieder Fahrt auf.