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28.06.19 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-19 vom 28. Juni 2019

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Däne wird OB in Rostock

Rostock – Ein in Dänemark geborener Unternehmer hat in Rostock die Stichwahl zum Oberbürgermeister gewonnen. Damit wurde erstmals ein EU-Ausländer Oberhaupt einer deutschen Stadt. Claus Ruhe Madsen kam im Alter von 20 Jahren als Mitarbeiter eines dänischen Möbelhauses nach Deutschland. Eigentlich wollte er nur ein Jahr bleiben, aber fünf Jahre später gründete er in Rostock mit Partnern die Möbel Wikinger GmbH und wurde deren Geschäftsführer. Von 2013 bis 2019 war er ehrenamtlicher Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Rostock und kam als Parteiloser in die Politik. Seine Kandidatur wurde zunächst nur von der FDP und später auch von der CDU unterstützt. Immerhin war sein Gegenüber in der Stichwahl der Sozialsenator von der Linkspartei. Nun ist Rostock die erste deutsche Großstadt, die von einem Dänen regiert wird, sonst wäre es die erste Großstadt geworden, die von einem Politiker der Linkspartei regiert worden wäre. Die Dänen bilden im Nachbarbundesland Schleswig Holstein eine nationale Minderheit in Deutschland. Es gibt dort sogar mit dem südschleswigschen Wählerverband (SSW) eine eigene dänische Partei, die als Minderheitenpartei von der Fünf-Prozent-Klausel ausgenommen ist. So konnte sie bereits zweimal Mehrheitschbeschafferin einer linken Landesregierung in Kiel sein, aber noch nie eine Großstadt erobern, lediglich einige kleinere Orte im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Auf das Dänische in seiner Biografie hat Claus Ruhe Madsen, denn auch weniger Wert gelegt, obwohl er seinen dänischen Pass bis heute behalten hat.B.B.





Fünf Jahre Gedenktag

Berlin – Die Vertreibung von rund 15 Millionen Deutschen aus ihrer angestammten Heimat in Schlesien, Pommern, Ostbrandenburg, Ost- und Westpreußen, Danzig, im Weichsel-Warthe-Raum, im Baltikum, im Sudetenland, im Karpaten- und Donauraum sowie in den deutsch besiedelten Gebieten Russlands und der Ukraine stellt bis heute die größte Zwangsumsiedlung weltweit dar. Seit 2014 wird am 20. Juni in Berlin der bundesweite Gedenktag an die Opfer von Flucht und Vertreibung begangen. In seiner Festrede betonte Bernd Fabritius, Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV), wie notwendig und sinnstiftend das Gedenken und Erinnern an Flucht und Vertreibung für unsere Gesellschaft seien. Fabritius bemängelte, dass es „noch nicht einmal in unserem vereinten Europa eine klar normierte Festlegung und Ahndung ethnischer Säuberungen gibt“. Eine solche fordere der BdV schon lange. Die Unionsparteien haben diese Forderung in das gemeinsame Wahlprogramm zur Europawahl aufgenommen. Die Umsetzung lässt allerdings auf sich warten. Die niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Editha Westmann sieht den Gedenktag als Grundlage einer Auseinandersetzung junger Menschen mit der Geschichte. Die Schrecken von Flucht und Vertreibung sowie die schwierige Zeit nach der Ankunft im Westen dürften nicht in Vergessenheit geraten. Am 20. Juni wird auch der internationale Weltflüchtlingstag der UN begangen. Das Flüchtlingshilfswerk der UN beziffert die Zahl der Menschen, die auf der Flucht sind oder vertrieben wurden, akutell mit 70 Millionen weltweit. MRK