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28.06.19 / »Sudel-Ede« ist wieder da! / Die Propagandamasche eines Karl-Eduard von Schnitzler ist ins Fernsehen zurückgekehrt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-19 vom 28. Juni 2019

»Sudel-Ede« ist wieder da!
Die Propagandamasche eines Karl-Eduard von Schnitzler ist ins Fernsehen zurückgekehrt
Wolfgang Kaufmann

Er ist wieder da! Nein, nicht Hitler, wie Timur Vermes 2012 in seinem kontrafaktischen Buch über das plötzliche Auftauchen des „Führers“ in der deutschen Gegenwart phantasierte. Sondern der Geist von Karl-Eduard von Schnitzler, dem Chefkommentator des DDR-Fernsehens, welcher am 30. Oktober 1989 scheinbar für immer im Orkus der Zeitgeschichte verschwand. 

Aber eben nur scheinbar, denn jetzt ist „Sudel-Ede“, wie das angewiderte Volk im „Arbeiter-und-Bauern-Staat“ den Giftspritzer allgemein nannte, unversehens in den öffentlich-rechtlichen Anstalten des einstigen „Klassenfeindes“ präsent – eins zu eins reinkarniert in diversen Moderatorinnen und Moderatoren der Nachrichtensendungen und Politmagazine von ARD und ZDF. 

Denn die zeigen nun die gleiche arrogant-eifernde Attitüde wie der Vater des allmontäglichen Propagandamachwerks „Der Schwarze Kanal“, welcher 1947 aus dem Westen in die sowjetische Besatzungszone wechselte und den viele DDR-Bürger nur als „Karl-Eduard von Schni ...“ kannten, weil sie sofort zum Fernseher sprinteten und diesen zum Verstummen brachten, wenn die schnarrende Stimme des verhass­ten Agitators erschallte.

Ebenso stehen die mentalen Erben des salonbolschewistisch veranlagten Urenkels von Kaiser Friedrich III. mit der Wahrheit auf Kriegsfuß: Genauso, wie „Sudel-Ede“ eine Reportage und einen Dokumentarfilm nach dem anderen mit „Fake News“ auspolsterte, bis es lächerlich wurde, präsentieren seine Epigonen frischfröhlich Halbwahrheiten oder Ausgedachtes. 

Dabei ist auch die Zielrichtung haargenau die gleiche: Der Hauptfeind sind die „Nazis“, welche hierzulande besonders dann als gefährlich gelten, wenn sie als normale Bürger daherkommen, die Probleme mit borniert-fanatischen Weltverbesserern haben. Zu deren Entlarvung ist daher am Ende jedes Mittel recht – denn man steht ja auf der ideologisch richtigen Seite, weswegen Manipulationen und Unterstellungen stets einem guten Zweck dienen. 

Also werden analog zum „Schwarzen Kanal“ Zitate aus dem Zusammenhang gerissen und allerlei kurze Filmsequenzen zusammengeflickt, bis die Botschaft stimmt. „Schni ...“ hätte seine helle Freude an der „Berichterstattung“ über die „Ausländerjagden“ in Chemnitz gehabt. Und er wäre auch voller Eloquenz auf die AfD losgegangen, um ihr jede nur denkbare Missetat bis hin zur tödlichen Hatz auf einen Regierungspräsidenten unterzujubeln, wenn es diese Partei damals schon gegeben hätte. Schließlich sah er sich als „Politiker, der den Beruf eines Journalisten ausübt.“ Besser könnten Claus Kleber oder Anja Reschke ihr Credo auch nicht formulieren.

Einen wesentlichen Unterschied zwischen der Zeit, als „Sudel-Ede“ noch sein Gift verspritzte, und der Gegenwart, in der die „Qualitätsmedien“ zum „Kampf gegen Rechts“ blasen, gibt es allerdings. Um in den Genuss der Elaborate von Ulbrichts und Honeckers Sprachrohr zu kommen, brauchten die DDR-Bürger keinen Pfennig zu berappen: Der „Schwarze Kanal“ konnte empfangen werden, ohne dass GEZ-Büttel hierfür eine „Demokratieabgabe“ erpressten. So viel Chuzpe besaßen nicht einmal die Ost-Berliner Gerontokraten! Die begnügten sich mit ihrer Stasi, die sicherstellte, dass niemand die gratis frei Haus gelieferten Tiraden Schnitzlers kritisierte.

Ansonsten besticht aber die Ähnlichkeit des journalistischen Wirkens von „Sudel-Ede“ und der Aushängeschilder der Öffentlich-Rechtlichen. Daher sollte das Agitprop-Talent der Letzteren nicht nur mit einem Claas-Hendrik-Relotius-Preis, sondern ebenso mit der Karl-Eduard-von-Schnitzler-Gedächtnismedaille gewürdigt werden.