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28.06.19 / Kultur in neuem Ambiente / VdGEM feierten ihr diesjähriges Sommerfest erstmals in Heilsberg – LO war mit starker Gruppe vertreten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-19 vom 28. Juni 2019

Kultur in neuem Ambiente
VdGEM feierten ihr diesjähriges Sommerfest erstmals in Heilsberg – LO war mit starker Gruppe vertreten
Uwe Hahnkamp

Am 15. Juni feierte in Heilsberg der Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM) sein diesjähriges Sommerfest. Bei herrlichem Sonnenschein ging die Premiere am neuen Ort problemlos in mehreren Sprachen über die Bühne. Einige hundert Zuschauer, darunter eine große Gruppe der Landsmannschaft Ostpreußen aus Mecklenburg-Vorpommern, hatten ihre Freude an den kulturellen Darbietungen.

In den letzten Jahren fand das Ostpreußische Sommerfest abwechselnd in den Amphitheatern in Allenstein und Osterode statt. Zeit für einen neuen Standort fanden nicht nur die Verantwortlichen beim Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren. „Unsere Mitglieder wollten eine neue Umgebung, neue Eindrücke. Außerdem bedeutete die Wahl von Heilsberg für einige Gesellschaften kürzere Wege“, begründete der Vorsitzende Heinrich Hoch die Änderung. Auf Heilsberg fiel die Wahl, da dort das neue Amphitheater, das zu Füßen der Heilsberger Burg, des früheren Sitzes der ermländischen Bischöfe, am Ende des Burggrabens angelegt worden war, als passender Rahmen für die Veranstaltung lockte.

Außerdem boten die sehr aktive Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Warmia“ in Heilsberg und ihre guten Beziehungen zur lokalen Verwaltung hervorragende Voraussetzungen für die Organisation des Sommerfestes. Heilsbergs Bürgermeister Jacek Wisniowski etwa ließ es sich nicht nehmen, anfangs ein Grußwort zu sprechen, und kam auch am Ende der Veranstaltung wieder, um den Chor der Gesellschaft „Warmia“ anzuhören. 

Auch in den Grußreden anderer Ehrengäste war die positive Haltung zur Deutschen Minderheit zu spüren, die die Woiwodschaft Ermland-Masuren auszeichnet. Wiktor Marek Leyk, der Beauftragte des Marschalls für Minderheitenfragen, erinnerte an die ersten teilweise freien Wahlen in Polen vor 30 Jahren, am 4. Juni 1989. Im Gefolge dieser Wahlen kam es zum deutsch-polnischen Freundschaftsvertrag, der die Gründung der Gesellschaften der Deutschen Minderheit in der Republik Polen möglich machte. 

Einige der älteren Gäste des Sommerfestes erinnern sich noch gut an diese Gründungszeit und die Entstehung der Vereine der Deutschen Minderheit. Viele der auftretenden jungen Künstler waren hingegen damals noch nicht einmal auf der Welt. Weder die Tänzer der Gruppe „Saga“ von der Deutschen Minderheit aus Bartenstein noch die Sängerinnen und Sänger der Gruppe „Wild“ vom Jugendkulturhaus und der Deutschen Minderheit in Heilsberg, die vor Kurzem den diesjährigen Wettbewerb des deutschen Liedes in Osterode gewonnen hatte. Auch die Tänzer und Sänger der Gruppe „Sariana“ aus Königsberg, die am dortigen, heute nicht mehr existierenden Deutsch-Russischen Haus aktiv waren, oder die Tänzer der Kindergruppe der Deutschen Minderheit in Neidenburg sind zu jung, um sich an diese Zeit zu erinnern. 

Aber sie alle tragen farbenfroh die unterschiedlichen Facetten der Kultur ebenso weiter wie die Chöre aus den Gesellschaften der Deutschen Minderheit – und die Landsmannschaft Ostpreußen aus Mecklenburg-Vorpommern, die seit dem allerersten Sommerfest jedes Jahr auf Besuch kommt und diesmal mit über 60 Personen vor Ort war. Dank der finanziellen Unterstützung des deutschen Generalkonsulats in Danzig und des Innenministeriums in Warschau, aber auch der lokalen Verwaltung und des Marschallamtes der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Allenstein konnten einige hundert Menschen diese kulturellen Darbietungen live erleben und genießen.