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28.06.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-19 vom 28. Juni 2019

Leserforum

Man muss der Wehrmachtssoldaten gedenken!

Zum Leserbrief: Darf deutschen Wehrmachtssoldaten gedankt werden? (Nr. 23)

Man muss ihrer gedenken! Zumindest der Wehrmachtssoldaten, nicht der mörderischen Einsatztruppen. Hat der PAZ-Leserbriefschreiber Maußhardt den Artikel von Hedda May nicht gelesen? Nicht Deutschland hat den eher regionalen Polenkrieg zum Weltkrieg eskalieren lassen, sondern England und Frankreich, die Deutschland den Krieg erklärt und auch zuerst Bomben geworfen haben. 

Und was die kommunistisch-stalinistische Sowjetunion betrifft, so sei es erlaubt, das Zitat des weltbekannten österreichisch-französischen Historikers und Soziologen Maximilien Rubel in seiner Stalin-Biografie vom Jahr 2000 anzuführen: „Die von Stalin selbst organisierten und langfristig getroffenen Kriegsvorbereitungen machte Hitler zuschanden, als er in der Nacht des 22. Juni 1941 seine Truppen die Sowjetunion angreifen ließ.“ Also ein Präventivkrieg! Und Soldaten, die sich zweier Kriegserklärerstaaten und eines Kriegsplanerstaates erwehrten, sollen nicht der Ehre wert sein? 

Herr Maußhardt schreibt weiter: „Und gerade in Ostpreußen war die Begeisterung für die Nazi-Partei riesengroß.“ Ja, was erwartet man denn von den einfachen Menschen, wenn der englische Premier David Lloyd George 1936 im „News Chronicle“ lobte, Hitler habe Großtaten für sein Land vollbracht? Wenn die Ostpreußen beziehungsweise die Deutschen so böse waren, wie es aus den Worten des Briefeschreibers klingt, wie erklärt er es sich dann, dass der Deutschenhasser, der US-Vier-Sterne-General und legendäre Panzerkommandeur George S. Patton kurz nach dem Krieg, als er in Ruhe die Deutschen kennenlernen konnte, geäußert hat, „in Wirklichkeit sind die Deutschen das einzige anständige in Europa lebende Volk“?

Natürlich hatte er nicht die Hitler-Clique gemeint, sondern das Gros des Volkes. Und natürlich war es bei den „Siegern“ verpönt, die Deutschen zu loben. Deswegen wurde Patton auch flugs vom Deutschenhasser Eisenhower abgesetzt.

David S. Vischer,  Berlin






Lebenslanger Dank

Zum Leserbrief: Darf deutschen Wehrmachtssoldaten gedankt werden? (Nr. 23)

Dem Leserbrief eines Herrn aus Schwaben, der seine Kenntnisse über die tragische Geschichte Ostpreußens und seiner Bewohner offenbar überwiegend aus dem Besuch des bekanntermaßen sehr umstrittenen, weil tendenziösen polnischen Museums in Danzig gewonnen hat, muss entschieden widersprochen werden.

Ich bin 1941 in Königsberg geboren. Meine Mutter ist mit mir im Januar 1945 vor der russischen Soldateska geflüchtet, deren Morde, Vergewaltigungen und Plünderungen nach Meinung des Leserbriefschreibers durch von Deutschen verursachten Hass entschuldigt werden kann.

Zur damaligen Zeit war allen Wehrmachtsangehörigen klar ge­wesen, dass der Krieg für uns verloren war. Die Soldaten haben trotzdem unter Einsatz ihres Lebens weiter gegen eine sowjetische Übermacht tapfer gekämpft, überwiegend damit es der Bevölkerung im Osten gelingen konnte, in den Westen Deutschlands zu flüchten, um den völkerrechtswidrigen Untaten der Sowjetarmee entkommen zu können.

Ich würde – wie hunderttausende Ostpreußen – nicht überlebt haben, wenn Wehrmachtssoldaten uns bei dieser Flucht nicht selbstlos geholfen hätten.

Wir persönlich wurden mit einem Schnellboot der Kriegsmarine aus dem eingeschlossenen Pillau gebracht, sogar mit einer 

JU 52 aus einem weiteren Kessel ausgeflogen und mit Wehrmacht-Lkw weiter gen Westen transportiert – immer umgeben von für uns kämpfende Soldaten der deutschen Wehrmacht.

Ich käme mir ehrlos vor, wenn ich mich als Ostpreuße nicht mein Leben lang zu großem Dank gegenüber diesen Soldaten der Wehrmacht verpflichtet fühlte.

Wer diese Zeit nicht selbst erlebt hat, sollte sich eines Urteils hierüber enthalten – noch dazu, wenn es zu sehr an Reeducation und sogenannte politische Korrektheit erinnert.

Bernd Kahnert, Wolfenbüttel






Jeder anständige Deutsche schuldet den Soldaten ewigen Dank

Zum Leserbrief: Darf deutschen Wehrmachtssoldaten gedankt werden? (Nr. 23)

Herr Maußhardt geht mit einer Meinung an die Öffentlichkeit, die er sich nach dem Besuch eines polnischen Museums zum Zweiten Weltkrieg gebildet hat. Polen war damals Kriegsgegner und trägt ein gerüttelt Maß Mitschuld an der Auslösung des Krieges. Heute verschweigt man dies meist, in Polen erst recht. Polen sieht sich in der Opferrolle, war aber auch Täter. Die Darstellung der Geschichte aus polnischer Sicht für bare Münze zu nehmen ist mit Naivität nicht zu entschuldigen.

Kritiklos übernimmt der Verfasser auch die – trotz Reemtsmas Wehrmachts-Ausstellung – unhaltbare Pauschalverurteilung der Wehrmachtssoldaten als Verbrecher und Kriegstreiber. Selbst General Eisenhower musste unter dem Druck der Tatsachen seine frühere Auffassung revidieren und hat wie Bundeskanzler Adenauer den Wehrmachtssoldaten bestätigt, tapfer und anständig gekämpft zu haben. Jedem deutschen Soldbuch waren die zehn Gebote für die Kriegsführung des deutschen Soldaten beigefügt. In Einzelfällen ist dagegen verstoßen worden. Sonst hätte es keine Kriegsgerichtsurteile gegeben. Jede Gemeinschaft hat ihre schwarzen Schafe. Sie prägen aber nicht das Gesamtbild.

Das Ausharren und Weiterführen des Kampfes in den Ostgebieten des Reiches bei Kriegsende bedeutete für Hunderttausende oder gar Millionen von Zivilisten aller Altersklassen die Rettung vor den barbarischen Gewalttaten der Roten Armee. Dafür schuldet jeder anständige Deutsche den Wehrmachtssoldaten, die dies in hoffnungsloser Situation auf sich nahmen, ewigen Dank! 

Werner Reinhold, Pietzpuhl






Es gebührt Respekt

Zum Leserbrief: Darf deutschen Wehrmachtssoldaten gedankt werden? (Nr. 23)

Alliierte Soldaten waren Befreier, Wehrmachtssoldaten waren Verbrecher. Dieses Weltbild ist so schlicht, wie die herrschende Erklärung für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges: Der Krieg konnte nur in Europa beginnen, nur ein Land, nämlich Deutschland, konnte diesen Krieg auslösen, und der Diktator dieses Landes hat dies ganz bewusst getan, umgeben von einer friedliebenden und gutwilligen Umwelt. Ein einfacheres und „richtigeres“ Modell scheint kaum denkbar.

Es herrscht die Darstellung eines unprovozierten deutschen Überfalls auf ein unvorbereitetes Land vor, nämlich Polen. Nach diesem Überfall sah sich Großbritannien zusammen mit Frankreich gezwungen, dem Deutschen Reich den Krieg zu erklären.

Tatsächlich hatte der gemeinsame deutsche (1. September 1939) und sowjetische (17. September 1939) Angriff auf Polen eine jahrelange Vorgeschichte und kam weder für die Regierung der Republik Polen noch für die britische Regierung überraschend. Deshalb wurde auch ausschließlich Deutschland und gerade nicht der Sowjetunion 1939 der Krieg erklärt. Deutschland musste vernichtet werden wegen seiner autarken Großraumwirtschaft, Devisenkontrolle und seiner versuchten Herauslösung aus dem damals vorherrschenden System der Weltwirtschaft. 

Polen, welches am 5. November 1916 von Deutschland und Österreich gegründet wurde und zusammen mit Hitler 1938 in die Tschechoslowakei einmarschiert war, betrachtete den damaligen Verlauf der europäischen Grenzen nur als das Minimum von dem, was Polen eigentlich zustand. Der europäische Konflikt war damit neben weiteren auslösenden Faktoren programmiert. Deshalb gebührt den Soldaten der Wehrmacht selbstverständlich derselbe Respekt wie den Soldaten aller Beteiligten. 

Dr. Roland Mackert, Böblingen