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05.07.19 / Ziel von Millionen: Deutschland / Neue UN-Flüchtlingsstatistik – Bundesrepublik ist begehrtes Ziel für Immigranten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-19 vom 05. Juli 2019

Ziel von Millionen: Deutschland
Neue UN-Flüchtlingsstatistik – Bundesrepublik ist begehrtes Ziel für Immigranten

Deutschland ist nach der neuesten UN-Flüchtlingsstatistik mit mehr als einer Million „Flüchtlingen“ das westliche Land, in dem die meisten anerkannten Flüchtlinge leben. Es belegt Platz fünf weltweit, die USA belegen Platz 22. Japan, China, aber auch Saudi-Arabien, alles Länder unter den ersten Zehn der Wirtschaftskraft, kommen dagegen gar nicht vor.

Die Zahl der Menschen, die sich weltweit auf der Flucht befinden, ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen und hat sich in den vergangenen 20 Jahren sogar verdoppelt. Das geht aus dem jährlich kurz vor dem Weltflüchtlingstag, dem 20. Juni, veröffentlichten Bericht des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) hervor. 

Aktuell sind demnach fast 71 Millionen Menschen auf der Flucht. Das sind 2,3 Millionen mehr als noch im Jahr zuvor. Verantwortlich dafür ist vor allem Venezuela, das mittlerweile rund vier Millionen Menschen verlassen haben, die meisten allerdings in Richtung Nachbarländer. Insgesamt gab es in Deutschland zum Jahreswechsel 1,06 Millionen anerkannte „Flüchtlinge“. Genau die Hälfte, 532100, waren aus Syrien, gefolgt vom Irak (136500), Afghanistan (126000), Eritrea (55300), dem Iran (41200), der Türkei (24000), Somalia (23600), Serbien und dem Kosovo (9200), Russland (8100), Pakistan (7500) sowie Nigeria (6400). 

Auch bei den neuen Asylanträgen 2018 liegt Deutschland mit 165000 immer noch auf dem dritten Platz, hinter den USA mit 250000 Anträgen und Peru, das sich als Lieblingsland für die flüchtenden Venezolaner entpuppte. Nach Ländern wie Japan oder China sowie den superreichen arabischen Ländern, die an vielen der akuten Konflikte in der arabischen Welt schuld sind, sucht man unter den Aufnahmeländern der Flüchtlingsmassen vergeblich.

Die 71 Millionen Flüchtlinge sind knapp ein Prozent der Weltbevölkerung. Weniger als die Hälfte, nämlich 25,9 Millionen Flüchtlinge, haben ihr Land verlassen. Darin enthalten sind 

5,5 Millionen palästinensische Flüchtlinge unter dem Mandat von UNRWA, die, ein Unikum, ihren Flüchtlingsstatus vererben können, weil sie als politisches Druckmittel auch von den Vereinten Nationen noch gebraucht werden. Von den palästinensischen Flüchtlingen, die ihre Heimat im heutigen Israel verloren haben, leben nur noch etwa 10000 in Lagern. 

Die größte Zahl der neuen Flüchtlinge kam im Jahr 2018 aus Venezuela, deren Zahl nach UNHCR-Angaben auf 350000 explodiert ist. Das sind mehr als dreimal so viele wie im Jahr davor. Venezolaner machten damit ein Fünftel aller neuen Anträge weltweit aus, und sie waren mit Abstand die größte Asylsuchergruppe, gefolgt von Afghanen und Syrern. 

Knapp 600000 Flüchtlinge kehrten im letzten Jahr in ihre Heimat zurück, 62000 wurden Staatsbürger des Landes, in dem sie Schutz gefunden hatten, die meisten davon wiederum in Deutschland. 

Mehr Immigranten als in Deutschland leben demnach nur in der Türkei mit 3,5 Millionen, Pakistan, Uganda und dem Sudan. Deutschland ist damit das einzige westliche Industrieland unter den zehn ersten Aufnahmeländern. Hinter Deutschland kommen der Iran, der Libanon, Bangladesch, Äthiopien, Jordanien und Kolumbien. Deutschland ist da­rüber hinaus das Nicht-Nachbarland zu einem Kon­fliktgebiet, das die meisten Asylsucher aufgenommen hat.

Auf Rang 15 folgt mit Frankreich das nächste Industrieland, das kein Nachbarland eines Konfliktes ist. Die klassischen Auswandererländer, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada oder Australien, die von Immigration abhängig sind, fungieren bei Flüchtlingen unter ferner liefen, die suchen sich ihre Neubürger lieber nach den selbstgegebenen Kriterien aus. Kein Wunder, dass der UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi Deutschland als Modell propagierte, aber davon werden sich die Einwanderungsländer nicht beeindrucken lassen. 

Neben den Flüchtlingen gibt es die Armutsflüchtlinge, die vom UN-Büro für Migration (IOM) 2017 auf 258 Millionen weltweit geschätzt werden. Wie viele davon in Deutschland gelandet sind, gibt die Statistik nicht her, eigentlich müssten das auch eine Million sein, denn alle abgelehnten Asylsucher, die kein politisches Motiv für ihre Emigration hatten, etwa die Hälfte aller Antragsteller, sind per se Armutsflüchtlinge.B.B.