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05.07.19 / Der Iran schlägt im Internet zurück

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-19 vom 05. Juli 2019

Der Iran schlägt im Internet zurück

Iran hat Kapazitäten für den Cyber-Krieg aufgebaut. Mehrere US-amerikanische Firmen für Cybersicherheit behaupten, jüngst Anzeichen für vermehrte Aktivitäten iranischer Hacker verzeichnet zu haben. Die Firmen CrowdStrike und FireEye vermelden einen Anstieg von Aktivitäten wie dem Versenden von täuschenden Nachrichten, mit denen die Empfänger dazu gebracht werden sollen, Schadsoftware oder Spionageprogramme auf ihren Computern zu installieren. „Jedes Eindringen kann ein erster Schritt zu einem stärkeren Angriff sein“, sagte Ben Read der US-Zeitschrift „Politico“. Read arbeitet als Senior-Cyberkriegs-Analytiker für FireEye. 

Laut Read gehen die Angriffe, die Anfang Juni begannen, auf die iranische regierungsnahe Hacker-Gruppe APT39 zurück. Dieser Gruppe werden Attacken auf Ziele wie den Ölkonzern Saudi Aramco zugeschrieben, bei der Computersysteme zerstört wurden. APT steht für „Active Persistent Threat“ (aktive ständige Bedrohung). Diese Bezeichnung geht auf US-amerikanische Sicherheitsfirmen und -behörden zurück. APT39 ist auf Identitätsdiebstahl spezialisiert. 

Das FBI hatte bereits im April die heimische Industrie vor iranischer Vergeltung im Cyberspace gewarnt, nachdem die USA ihren Druck auf das mittelöstliche Land erhöht hatten. Iran versucht, durch derartige Mittel die militärische und technologische Überlegenheit seiner Gegner auszugleichen. Iranische Hacker griffen 2012 und 2018 Aramco an, operierten 2012 und 2013 auf US-Banken sowie in den folgenden Jahren auf US-Firmen und die globale Internet-Infrastruktur. 

Iran nutzt seine Kapazitäten auch, um die eigenen Bürger und Exil-Iraner in den sozialen Medien zu überwachen. Neben APT39 beschäftigen sich andere Gruppen mit Desinformation, Regierungsbehörden, Wirtschaftsunternehmen oder militärischen Einrichtungen.F.L.