Eine „Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700“ wollte der in Wien lebende Historiker und Journalist Philipp Blom mit seinem Buch „Die Welt aus den Angeln“ vorlegen. Das ist ihm aber leider nur zum Teil gelungen. Zwar schildert der Autor die wesentlichsten Veränderungen in Europa während der Zeit der Klima-Abkühlung und deren Folgen für die Menschen damals. Jedoch gleitet er dabei zu oft ins Phi-losophische ab – so entsteht der Eindruck, dass ihm die diesbezüglichen Reflexionen wichtiger sind als das eigentliche Thema. Und Bloms abschließende weitschweifige Überlegungen über die möglichen Konsequenzen der angeb-lichen Klima-Erwärmung von heute gehören auch nicht unbedingt in ein Buch über die Kleine Eiszeit. Sehr viel relevanter ist hingegen, dass es demonstriert, wie flexibel der Mensch auf Klimaveränderungen reagieren kann, wenn ihn weder von oben verordnete Unwissenheit noch ideologischer Dogmatismus daran hindern. W.K.
Philipp Blom: „Die Welt aus den Angeln. Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart“, dtv Verlagsgesellschaft, München 2018, 302 Seiten, broschiert, 14,90 Euro