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19.07.19 / Prinzessin gesucht / Eine Nebenfrau des Herrschers von Dubai ist verschwunden – Es halten sich Gerüchte, dass sie nach Deutschland geflüchtet ist

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-19 vom 19. Juli 2019

Prinzessin gesucht
Eine Nebenfrau des Herrschers von Dubai ist verschwunden – Es halten sich Gerüchte, dass sie nach Deutschland geflüchtet ist
Thomas W. Wyrwoll

Zwischen der Bundesrepublik und den Vereinten Arabischen Emiraten ist es zu einer diplomatischen Verstimmung gekommen. Grund hierfür ist die Flucht der zweiten Hauptfrau des Herrschers von Dubai samt ihren beiden Kindern nach Deutschland. Der Verlassene, Mohammed bin Raschid Al Maktoum, Herrscher von Dubai, drohte Deutschland mit einem Wirtschaftsboykott. Bisher gehörte die Bundesrepublik zu den Hauptlieferländern der Emirate.

Bei der Flüchtigen handelt es sich um Haya bint El Hussein, eine 1974 geborene Tochter des verstorbenen jordanischen Königs Hussein und seiner dritten Frau Alija. Haya teilt sich ihren knapp 70-jährigen Gatten zwar mit einer weiteren Hauptfrau und vier Ne­benfrauen, ist aber durch die ihr zugesprochene Abstammung vom Propheten Mohammed die wichtigste Frau des Herrschers, wodurch sie für dessen Renommee und Nachfolge eine besondere Bedeutung gewinnt. 

Die bekannte Sportreiterin war im Februar verschwunden und tauchte mit ihrem siebenjährigen Sohn und einer elfjährigen Tochter sowie 40 Millionen US-Dollar im Gepäck in Deutschland unter, da sie eine Ermordung durch ihren Ehemann fürchte. Ihr Heimatland Jordanien und ihre bisherige Wahlheimat Großbritannien wären angeblich zu leicht zu einer Auslieferung in die VAE zu bewegen gewesen. 

Der geschasste Gatte forderte von Berlin eine umgehende Auslieferung seiner Frau und ihrer Kinder, was aber abgelehnt worden sei. Auf Instagram polterte der Scheich über seine Gattin, sie solle sich doch zu jenem scheren, mit dem sie „es treibe“, ließ diese Nachricht aber wieder löschen. Haya hätte inzwischen Asyl in Deutschland beantragt und zugleich die Scheidung eingereicht.

Bereits in der Vergangenheit ist es zu mehreren Fluchtversuchen von Familienangehörigen des Emirs gekommen. Bekannt ist jener seiner Tochter Schamsa 2011, die nach zwei Monaten Freiheit in Cambridge von Sicherheitskräften des Regenten entführt wurde und seitdem „verschwunden“ ist. Für ein breites Medienecho sorgte dann im letzten Jahr die Flucht einer anderen Tochter namens Latifa – eine von merkwürdigerweise gleich drei Töchtern des Herrschers mit demselben Namen, wobei dieser auch sonst gerne mehrere seiner Kinder identisch benennt. 

Latifa hatte es mit Hilfe eines Privatagenten auf einer Jacht nach Indien geschafft, wo sie von Spezialkräften nach Dubai verschleppt wurde. In einem zur Sicherheit vorher aufgezeichneten Video berichtete die Prinzessin glaubwürdig von einem früheren Fluchtversuch und jahrelanger Haft in einem Foltergefängnis ihres Vaters, aber auch von zahlreichen Morden, die dieser persönlich begangen habe, sowie von der Ausschaltung weiterer missliebiger Familienmitglieder durch persönlichkeitszerstörende Drogen, die im Orient eine lange Tradition besitzen.

Eine unrühmliche Rolle bei der Entführung Latifas spielten sowohl die jetzt geflohene Ehefrau als auch die frühere irische Präsidentin, „Menschenrechtsbeauftragte“ der Vereinten Nationen und Inhaberin einer nach ihr benannten „Stiftung für Klimagerechtigkeit“, Mary Robinson, die sich gegen eine Geldzahlung zu einem Gruppengespräch mit der Verschleppten nach Dubai einladen ließ und anschließend ebenso wie Haya gegenüber den Medien kolportierte, dass es der Frau nach einer mental schweren Phase nun „im Kreise ihrer liebenden Familie“ gut ginge. 

Auf den von der VAE-Regierung verbreiteten Fotos befand sich die sichtlich unter Drogen stehende Latifa aber in einem jämmerlichen Zustand, während von irgendeiner Psychose auf ihrem früheren Video wenig zu sehen war. Eingeladen hatte Robinson pikanterweise ihre gute Freundin Prinzessin Haya, wobei es für die „Klimaaktivistin“ anschließend noch eine üppige Zahlung von deren Ehemann für einen Vortrag in Dubai gab. Rund einen Monat später verschwand dann Haya – infolge eines schlechten Gewissens, weil Latifa hinterher beseitigt wurde, oder aus Angst, genauso zu enden?

Bei Lichte betrachtet erscheint es höchst unwahrscheinlich, dass Haya sich ausgerechnet nach Deutschland abgesetzt hat. In Großbritannien, wo sie einst zur Schule ging und studierte, verfügt das jordanische Königshaus über enge verwandtschaftliche und geschäftliche Beziehungen sowie umfangreiche Besitzungen, darunter ein Schloss der Prinzessin nahe des Kensington-Palastes, dessen Wert auf über 100 Millionen Euro taxiert wird. Unter dem Schutz der britischen Dienste lässt sich hier jede gewünschte Person bestens vor Attentaten und Entführungen sichern. 

Zudem ist das Vereinigte Königreich dafür bekannt, potenzielle Thronfolger arabischer Staaten gezielt durch eine Verkuppelung ihrer Eltern und eine vorbereitend-kontrollierte Erziehung nach eigenem Bedarf heranzuziehen. Hayas Sohn Sajid wäre ein idealer Kandidat für eine Thronübernahme in Dubai und würde sich in zehn Jahren gut für einen neokolonialen Putsch nutzen lassen.

Deutschland würde in der Angelegenheit nach dem Willen Londons wieder einmal der Schwarze Peter zufallen, denn ihm drohen infolge der Affäre erhebliche Einbußen im Geschäft mit den reichen VAE. Sollte tatsächlich, wie behauptet, ein deutscher Diplomat in die Angelegenheit verstrickt sein, wäre eine solche Hilfe bei der äußerst selbstständig agierenden Prinzessin kaum nachvollziehbar gewesen.

Angesichts der Verstrickung des Amtes in den antideutschen Migrationskrieg ist es gut denkbar, dass man das sichere Asyl der Prinzessin als Lockmittel für weitere Drittweltmigranten nutzen will, an denen es der Asyllobby bereits zu mangeln beginnt. Ob man in den Emiraten erkennt, welches Spiel hier gespielt wird, oder ob man sich mit einem Wirtschafts- oder sonstigen Boykott ins eigene Fleisch schneidet, ist bisher freilich ebenso wenig abzuschätzen wie die Umstände, unter denen die jetzige Krise einer Lösung zuzuführen wäre.

Allerdings könnte sich manches auch schneller regeln als gedacht: Das Londoner Boulevardblatt „Express“ teilte mit, dass die Prinzessin nicht in Deutschland, sondern vor dem Londoner High Court Asyl beantragt habe, was aber offiziell nicht bestätigt wurde. Inzwischen berichtet dies auch die „Times“. Emir Mohammed soll laut „Times“ und CNN beim gleichen Gericht eine Rück­führung seiner Kinder beantragt haben.