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26.07.19 / Bund beteiligt sich stärker / Potsdamer Garnisonkirche: Der Turm soll 2022 fertig sein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-19 vom 26. Juli 2019

Bund beteiligt sich stärker
Potsdamer Garnisonkirche: Der Turm soll 2022 fertig sein

Der Bund wird für den Wiederaufbau des Turms der Potsdamer Garnisonkirche möglicherweise Zusatzmittel bereitstellen. Wie aus einer Antwort der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) auf eine Anfrage des Brandenburger Linkspartei-Bundestagsabgeordneten Norbert Müller hervorgeht, sieht ein Haushaltsentwurf für 2020 eine Ermächtigung zur Bewilligung von bis zu sechs Millionen Euro für das Projekt vor. Laut Ministerin ist es das Ziel, „die volle Nutzungsmöglichkeit als Ort der Friedens- und Versöhnungsarbeit“ sicherzustellen. 

Aus der Antwort geht auch hervor, dass von den bisher bereitgestellten Bundesmitteln erst etwa 4,3 Millionen Euro abgerufen wurden. Bislang hatte der Bund zwölf Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung gestellt. Laut neuem Plan würde sich der Anteil des Bundes auf bis zu 18 Millionen Euro erhöhen. Damit würde der Bund fast die Hälfte der gesamten Kosten des Projekts übernehmen. 

Grütters erklärte, der Bund rechne damit, „dass die Stiftung Garnisonkirche Potsdam Baukostensteigerungen geltend machen wird“. Gründe seien steigende Baupreise, die Verlängerung der Bauzeit und auch andere Risiken. 

Peter Leinemann vom Vorstand der Garnisonkirchenstiftung hat Berichte bestätigt, wonach die Gesamtkosten nun voraussichtlich bei 40 Millionen Euro liegen. Zuletzt war ein Betrag von 38 Millionen genannt worden.

Als Gründe nennt die Stiftung die bundesweit positive Wirtschaftslage, die zu Engpässen in der Baubranche und zu gestiegenen Baukosten geführt hat. „Da sind Baupreissteigerungen drin, die auch an uns nicht vorbeigehen“, so Leinemann. 

Die Bauarbeiten für den Turm der Kirche haben im Herbst 2017 begonnen. Bereits zu Anfang hatte es Schwierigkeiten beim Bohren der Grundpfeiler für den knapp 90 Meter hohen Turm gegeben. Dies verursachte nicht nur zusätzliche Kosten, sondern verzögerte auch den Bauablauf. Erst im Oktober 2018 wurde schließlich die Grundplatte für den mächtigen Kirchenturm gegossen. Wie beim Originalbau wird der Kirchturm mit rund 2,5 Millionen Ziegelsteinen in die Höhe gemauert. Die Stiftung rechnet derzeit damit, dass der Turm Mitte des Jahres 2022 fertig sein wird. 

Vor Kurzem hatte die Stiftung gemeldet, dass ein anonymer Großspender das Wiederaufbauprojekt mit einer halben Million Euro bedacht hat.  N.H.