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26.07.19 / Jubiläum als Familienpicknick / Neidenburger Gesellschaft der Deutschen Minderheit beging 25. Jubiläum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-19 vom 26. Juli 2019

Jubiläum als Familienpicknick
Neidenburger Gesellschaft der Deutschen Minderheit beging 25. Jubiläum
Uwe Hahnkamp

Als eine der letzten Gesellschaften der Deutschen Minderheit im südlichen Ostpreußen machte sich die Neidenburger Gesellschaft der Deutschen Minderheit im Jahr 1994 selbstständig. Am 29. Juni wurde das 25-jährige Bestehen feierlich im Töpferdorf „Garncarska Wioska“ in Königlich Steinau nahe Neidenburg mit einem Jubiläums-Familienpicknick begangen.

Es war in mehrfacher Hinsicht eine ungewöhnliche Jubiläumsfeier, die die Neidenburger Gesellschaft der Deutschen Minderheit auf die Beine gestellt hat. Sie begann zwar morgens analog zu den meisten Festen der deutschen Volksgruppe im südlichen Ostpreußen mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelisch-augsburgischen Kirche unterhalb der Burg in Neidenburg mit dem dortigen Pfarrer Roland Zagóra und dem katholischen Seelsorger der Deutschen Minderheit Domherr André Schmeier, aber auf feierliche Ansprachen mussten die Gäste bis zum Mittag warten.  

In Königlich Steinau erwartete sie nämlich als nächster Programmpunkt ein gemütlicher Plausch bei Kaffee und Kuchen. Das Töpferdorf ist ein großer, malerischer Hof mit Töpferei, Schmiede und anderen handwerklichen Gebäuden sowie einem weitläufigen Garten, dessen Betreiber verschiedene künstlerische und pädagogische Werkstätten anbieten. Es ist ein Ausflugsziel für Schulklassen, bietet aber mit einem kleinen Amphitheater auch Platz für kulturelle Veranstaltungen. „Wir wollten die Feier nicht zu steif werden lassen, da viele Familien mit Kindern kommen sollten, und haben daher diesen Ort gewählt und das Fest als Sommerfest beziehungsweise Familienpicknick organisiert“, er-klärte Michal Schlueter, der Vizevorsitzende der Neidenburger Gesellschaft deutscher Minderheit. Er vertrat auf dem Fest gleichzeitig den Verband der deutschen sozialkulturellen Gesellschaften in Polen, in dem er die gleiche Funktion hat. 

Es war ein lebendiges Treiben um das Festzelt und das Amphitheater, Kinder verschiedenen Alters mit ihren Eltern, Groß- und Urgroßeltern sorgten für ein buntes Bild. Während dann um die Mittagszeit der offizielle Teil vom Chor der Neidenburger Gesellschaft mit dem Ostpreußenlied eröffnet wurde, versammelten sich die Kinder zu einer Werkstatt mit dem Magier Filip Piestrzeniewicz aus Lodsch, der später auch das Publikum mit seinem zweisprachigen Auftritt verzauberte. Nachdem auf der Bühne die Vorsitzende der Gesellschaft Sabina Wylengowska die Gäste begrüßt hatte, stand sie persönlich im Mittelpunkt des Interesses. Zuerst lobte der Vizelandrat des Kreises Neidenburg Pawel Przybylek ihre Arbeit und die der Gesellschaft, danach zeichnete sie der Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Neidenburg, Ulrich Pokraka, im Namen der Landsmannschaft Ostpreußen mit der Silbernen Ehrennadel aus. In der Laudatio würdigte er vor allem die intensive Aktivität von Wylengowskas für die deutsche Sprache im Kreis Neidenburg mit dem Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache und dem Walter-Kollo-Gesangswettbewerb des deutschen Liedes. Die Wirkung dieser Arbeit zeigten am Nachmittag im zweiten Teil des Programms junge Teilnehmer des Wettbewerbs auf der Bühne mit ihren Liedern. Eine Belohnung dafür gab es für sie ausnahmsweise bereits vorher – in der Mittagspause, als die Geburtstagstorte für die Gesellschaft verteilt wurde.