26.04.2024

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02.08.19 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-19 vom 02. August 2019

MELDUNGEN

Putin brüskiert die Georgier

Tiflis – Georgiens Regierung wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Geschichtsfälschung vor. Dieser hatte behauptet, Abchasien und Südossetien hätten sich im frühen 18. Jahrhundert als unabhängige Staaten dem Russischen Reich angeschlossen. Erst später seien die beiden Gebiete Teil Georgiens geworden, wobei die georgischen Streitkräfte äußerst brutal vorgegangen seien. Diese „Interpretation“ der jüngeren Geschichte der beiden von Georgien abtrünnigen Regionen habe im georgischen Volk eine „sehr negative Reaktion“ hervorgerufen. Eine solche Geschichtsverdrehung bewirke eine „Verschärfung bestehender Konflikte“, kritisiert auch die sonst eher moskaufreundliche Georgische Orthodoxe Kirche. Ende Juni hatte der Besuch des russischen Politikers Sergey Gavrilov im georgischen Parlament zu schweren Protesten in Tiflis geführt. Der russische Politiker der kommunistischen Partei leitete eine interparlamentarische Sitzung anlässlich eines orthodoxen Kirchentreffens. Dass er dabei auf dem Stuhl des Parlamentspräsidenten Platz nahm und dazu die Sitzung auf Russisch führte, wurde als ein besonders schwerer Affront empfunden. Gavrilov wird sogar nachgesagt, im Abchasien-Krieg auf Seiten der Separatisten gegen Georgien gekämpft zu haben. Über zehn Jahre nach der russischen Besetzung von Südossetien macht sich in Tiflis die Wut über Moskaus Einfluss in der Region breit. Die Beziehungen zwischen Moskau und der ehemaligen Sowjetrepublik Georgien sind von schwelenden Territorialkonflikten geprägt. Russland hatte bereits kurz nach der Unabhängigkeit Georgiens 1991 in Abchasien für eine Sezession gesorgt und dann im Jahre 2008 dasselbe in Südossetien wiederholt. Beide De-facto-Staatsgebilde gehören völkerrechtlich zu Georgien, Moskau betreibt aber deren Abspaltung.B.B.





Schüler beim Gedenktag

Berlin – Die hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, die CDU-Politikerin Margarete Ziegler-Raschdorf, zieht im Hinblick auf die Heranführung der Jugend an das Thema eine positive Bilanz des in diesem Jahr zum fünften Mal durchgeführten Bundesgedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung. „Der Gedenktag bietet die hervorragende Möglichkeit und große Chance, auch junge Menschen, die noch nie davon gehört haben, für das Thema Flucht, Vertreibung und Deportation von Deutschen nach dem II. Weltkrieg zu interessieren.“ Ziegler-Raschdorfs Initiative ist es auch zu verdanken, dass in diesem Jahr ein Oberstufen-Leistungskurs der beiden Fuldaer Gymnasien Winfriedschule und Rhabanus-Maurus-Schule an der Gedenkstunde teilnehmen konnte. Hessen ist das einzige Bundesland, in dem das Thema „Flucht und Vertreibung“ verbindlich im Kerncurriculum „Geschichte“ für die Oberstufe und auch im Erlass zur Abiturprüfung festgeschrieben ist. Die Schüler zeigten sich beeindruckt von den Beiträgen der Festredner und dem der Gedenkstunde vorgeschalteten Zeitzeugengespräch mit offener und lebendiger Diskussion. Dazu gehörte auch die Möglichkeit, mit Bundesinnenminister Horst Seehofer in lockerer Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. „Heute konnten sie Reden hören, die noch lange nachwirken werden“, freute sich Ziegler-Raschdorf.J.H.