26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.08.19 / Transparenz nicht erreicht / Gütesiegel des FSC sollte Sicherheit für Verbraucher schaffen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-19 vom 02. August 2019

Transparenz nicht erreicht
Gütesiegel des FSC sollte Sicherheit für Verbraucher schaffen

Als der Forest Stewardship Council (FSC, zu Deutsch: Forstverwaltungsrat) 1993 seine Arbeit aufnahm, verfolgte er unter anderem das Ziel, nachhaltig und legal gewonnenes Nutzholz zu zertifizieren, um Transparenz für den Verbraucher zu schaffen und „Schwarze Schafe“ bloßzustellen. Dazu kreierte der FSC ein entsprechendes Gütesiegel für umweltfreundliche Waldwirtschaft. Mittlerweile sollen 

179 Millionen Hektar Wald in 

80 Staaten der Erde unter der Aufsicht der Nichtregierungsorganisation stehen. Allerdings erwies sich in den letzten Jahren, dass die Vergabe des weltweit anerkannten Ökosiegels, welches natürlich auch zu höheren Preisen berechtigt, oftmals nur sehr wenig zum Schutz der Wälder beiträgt. Denn es wird von organisierten Wirtschaftskriminellen gefälscht oder benutzt, um den Handel mit illegal geschlagenem Nutzholz zu tarnen, wie verschiedene Umweltschutzverbände und die Beobachtungsplattform FSC-Watch herausfanden.

Der FSC ist offensichtlich nicht in der Lage, all die Institutionen zu kontrollieren, welche er mit der Zertifizierung vor Ort beauftragt hat, und die vielfach sehr anfällig für Korruption sind. Das zeigen inzwischen aufgeflogene Betrügereien in verschiedenen Ländern der Erde. So konnte nicht nur die österreichische Firma Holzindustrie Schweighofer 

14 Jahre lang auf umweltschädliche Weise gewonnenes Holz verarbeiten, ohne das Gütesiegel entzogen zu bekommen. Vom FSC zertifizierte Waldfrevler wüteten unter anderem auch in der sibirischen Taiga und belieferten den großen chinesischen Parketthersteller Xingjia Wooden Flooring in Hunchun.

Außerdem sind manche der Zulassungskriterien des FSC deutlich zu weich. Er vergibt sein Siegel sogar an die Betreiber der umweltschädlichen industriellen Eukalyptus-Monokulturen in Südamerika sowie für Produkte aus Holzfasern, bei denen der Anteil nichtzertifizierter Rohstoffe bis zu 82,5 Prozent betragen darf. Infolge dieser Missstände haben inzwischen mehrere große Umweltschutzorganisationen ihre Zusammenarbeit mit dem FSC aufgekündigt. W.K.