18.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.08.19 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-19 vom 02. August 2019

Zeitzeugen

Gerald Schweighofer – Seit 2003 investierte der sogenannte „Holzbaron“ aus Wien 700 Millionen Euro in holzverarbeitende Betriebe in Rumänien. Nach offiziellen Angaben des Unternehmens Holzindustrie Schweighofer wurden in den drei Sägewerken des Milliardärs allein im Jahre 2017 um die 3,7 Millionen Festmeter Rundholz aus zuvor geschlagenen Baumstämmen verarbeitet.

David Gehl – Aus der Sicht des Programmkoordinators der britisch-amerikanischen Umweltschutzorganisation Environmental Investigation Agency waren die rumänischen Werke der Holzindustrie Schweighofer bis 2017 „der größte Abnehmer illegalen Holzes“ aus dem Karpaten-Raum. Das habe das Unternehmen über zehn Jahre lang auf systematische Weise verschleiert.

Adriana-Doina Pana – Als Ministerin für Wasser und Wälder Rumäniens versuchte die Sozialdemokratin, gegen die illegalen Abholzungen in ihrer Heimat vorzugehen. Im Januar 2018 musste sie dann aber aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Ein toxikologisches Gutachten brachte später zutage, dass Pana über längere Zeit hochdosiertes Quecksilber verabreicht worden sein muss. Als mögliche Auftraggeber für den versuchten Giftmord nannte sie die einheimische HolzMafia und Schweighofer.

Andrei Ciurcanu – Der Umweltschützer von Agent Green dokumentierte trotz Bedrohungen und Behinderungen die geheimen Geschäftspraktiken der rumänischen Holz-Mafia sowie der ausländischen Unternehmen, welche die illegal abgesägten Bäume kauften. Über  Letztere sagte er: „Sie haben es gewusst, geduldet, ja mitunter gar gefördert“ – das Ganze sei ein unverzichtbarer Teil ihres Geschäftsmodells gewesen.

Simon Counsell – Für den Executive Director der britischen Rainforest Foundation und Mitbegründer des FSC sowie dann auch der kritischen Internetseite FSC-Watch steht fest, dass der Forest Stewardship Council mittlerweile nicht mehr „in der Lage und womöglich auch nicht willens ist, die Zertifizierungsstellen zu kontrollieren, die … das FSC-Siegel vergeben.“ So sei Betrug Tür und Tor geöffnet.