An den Hundstagen träumt so mancher davon, seinen Kopf in den Eisschrank stecken zu können. Gleich zwei „Eispaläste“ zur Abkühlung bietet Österreich. Am bekanntesten ist die Dachstein Rieseneishöhle bei Obertraun im Salzkammergut. Am größten ist die Eisriesenwelt in Werfen im Salzburger Land, deren Höhlensystem im Tennengebirge mit ihren 42 Kilometern als die größte Eishöhle der Welt gilt. 

Erklimmen muss man beide, wobei der Anmarsch von der Bergstation der Seilbahn in Werfen länger und schweißtreibender ist als der am Dachstein. Auch in den Höhlen selber bleiben einem Auf- und Abstiege über Treppen nicht erspart, was bei Temperaturen um null Grad jedoch mühelos gelingt. Ober- wie unterirdisch gilt: Gebirge ist kein Flachland.

Entschädigt wird man durch faszinierende Gebilde aus Eis und Stein. Dabei setzt sich die Dachstein-Rieseneishöhle seit letztem Sommer neu in Szene. Seitdem brüllen die Höhlenbären Ben und Boris, bringt eine Licht- und Ton-Schau Leben in die Eisformationen und sorgt der Tiefblick beim Gang über die neue 35 Meter lange Hängebrücke für Adrenalinschub. Zwei Millionen Euro hat dieses Spektakel gekostet. Dazu wurden die Beleuchtung erneuert und der Energiebedarf auf ein Zehntel reduziert.

Im Vergleich dazu nostalgisch ist die Eisriesenwelt in Werfen 

50 Kilometer südlich von Salzburg genau gegenüber der Burg Hohenwerfen. Hier verteilt der Führer am Höhleneingang altmodische Karbidlampen, mit denen jeder selbst für Beleuchtung auf seinem Weg über die 1400 Stufen sorgen muss. Auch die immer neuen Kunstwerke aus Eis werden hier noch per Hand sichtbar gemacht, indem der Höhlenführer sie unter verglühendem hellweißem Magnesiumlicht für einige Momente sichtbar macht.

Zur gastronomischen Einkehr nach dem Höhlenerlebnis laden am Dachstein das Restaurant Schönbergalm mit kleinem Mu­seum ein und in Werfen das Dr. Ödl Schutzhaus mit traditioneller Hausmannskost und umwerfendem Panoramablick.

Führungen durch beide Höhlen bis Oktober. Internet: www.eisriesenwelt.at; www.dachstein-salzkammergut.com