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02.08.19 / Warnung vor dem konservativen Islam

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-19 vom 02. August 2019

Warnung vor dem konservativen Islam
Bodo Bost

Die Politikwissenschaftlerin Nina Scholz und der Historiker Heiko Heinisch zeigen in ihrem neuen Buch „Alles für Allah“, wie der politische Islam immer mehr an Macht gewinnt. Die Gefahr gehe weniger von den gewalttätigen Dschihadisten aus, die gesellschaftlich noch ziemlich isoliert seien. Gefährlich seien radikale Moslems, die ihre Ziele friedlich erreichen wollten, weil sie mangels Alternative bereits zu Ansprechpartnern der Politik geworden seien.

Konservativ-islamische Strömungen seien heute zum Mainstream des Islam geworden und vor allem auch in Europa angekommen. Über ein gut organisiertes Netz an Vereinen und Organisationen gewänne sie zunehmend an Einfluss. Nicht nur die muslimischen Gemeinden, sondern auch staatliche und zivilgesellschaftliche Institutionen würden so unterwandert. Viele Politiker und Regierungen seien sogar bereit, mit dem gefährlichen, rassistischen und menschenverachtenden Gedankengut wie dem der Muslimbruderschaft einen „Dialog“ zu führen, sofern der Dialogpartner nicht offen gewalttätig ist. 

Unter denen, die als Asylsucher aus islamischen Ländern nach Westeuropa gekommen sind, befinde sich eine signifikante Gruppe, die sich nicht integrieren wolle, weil sie unserer pluralistischen Gesellschaft nichts abgewinnen könne, so Scholz und Heinisch. Diese Menschen strebten von Anfang an eine Parallelgesellschaft nach islamischen Regeln an, obwohl sie gerade vor dieser geflüchtet sind. Weder Sozialarbeit noch Dialogversuche kämen an diese Menschen heran. 

Die gefährlichste Gruppe unter den einwandernden Islamisten seien die Muslimbrüder, denen sich das Buch besonders intensiv widmet. Ihr antiwestliches und antisemitisches Denken liefere die ideologische Basis für Terrororganisationen wie Al Qaida und den „Islamischen Staat“. Große Teile der Muslimbrüder verzichteten aus taktischen Gründen auf Gewalt, sie setzten auf den Marsch durch die Institutionen. Ihr Ziel sei die Weltherrschaft des Islam. Die Autoren zitieren Yusuf al-Qaradawi, den im Exil lebenden 93-jährigen Chef der Bruderschaft: „Ich erwarte, dass der Islam Europa erobern wird, ohne zum Schwert oder zum Kampf greifen zu müssen.“ Einer seiner größten Anhänger sei der türkische Präsident Erdogan. Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, ist Muslimbruder, aber dennoch gern gesehener Gast bei Talkshows.

Die Anhänger der Muslimbrüder seien vor allem in linken und grünen Parteien aktiv, sie versuchten insbesondere auf den Schulunterricht Einfluss zu nehmen und mit Anwälten unterstützten sie muslimische Eltern, ihre Kinder von Klassenfahr-

ten oder dem Schwimmunterricht zu befreien und bereits junge Mädchen zu verhüllen. Der Islam solle so immer mehr eine Sonderstellung in der Gesellschaft erhalten, um mit Hilfe einer Opferrolle, angesichts des einkalkulierten Widerstands konservativer Kreise, weiter zu expandieren. Eine zentrale Rolle, so Scholz und Heinisch, spiele dabei vor allem die Verhüllung der Frau.

Heiko Heinisch/Nina Scholz: „Alles für Allah. Wie der politische Islam unsere Gesellschaft verändert“, Molden Verlag, Wien 2019, gebunden, 176 Seiten, 20 Euro