24.04.2024

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02.08.19 / MELDUNG / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-19 vom 02. August 2019

MELDUNG / ZUR PERSON

Polizeischutz war erfunden

Leipzig – Zwei Leipziger Kitas hatten Ende Juli erklärt, „aus Respekt gegenüber einer sich verändernden Welt“ künftig auf Schweinefleisch zu verzichten. Nach Protesten wurde dies vorerst zurück­genommen. Große Medien verbreiteten die Information, wegen Drohungen hätten die Kitas unter Polizeischutz gestellt werden müssen. Eine Falschmeldung, wie „Publico“ recherchiert hat. Die Notwendigkeit von Schutz bestätigte die Polizei nicht, die Kitas hatten auch keinen erbeten.  E.L.





Es ist mehr als nur ein Johnson

Als würde ein Johnson nicht schon reichen. Im Kabinett des neuen britischen Premierministers Boris Johnson sitzt noch ein weiterer mit gleichem Nachnamen: Jo Johnson. Er ist der jüngere Bruder von Boris und dient ihm nun als Staatsminister für Energie sowie für Universitäten und Wissenschaft.

Pikant ist dabei, das Jo nicht die Brexit-Linie seines Bruders vertritt. Ende vergangenen Jahres trat er zwar aus Protest gegen Theresa Mays Brexit-Deal als deren Staatsminister für Transport mit der Begründung zurück, sein Land würde so zum „Vasallenstaat“. Doch dabei wollte er nicht einen anderen Austritt seines Landes aus der EU, sondern gar keinen, weshalb er – vergeblich – für eine zweite Brexit-Abstimmung eintrat.

Der 47-jährige Politiker, der seit 2010 den Südlondoner Wahlbezirk Orpington im britischen Parlament vertritt, ist nicht das einzige Mitglied der „Johnson-Family“, das die Austritts-Pläne des ältesten Filius’ kritisch sieht. Vater Stanley Johnson, der ein Abkömmling der von der Donau stammenden adeligen Pfeffel-Familie ist, war selbst fünf Jahre lang EU-Abgeordneter für die Torys und warb auf einem T-Shirt mit der Aufschrift „Remain“ für den Verbleib in der EU. Tochter Rachel, die zweitälteste nach Boris, kandidierte bei der Wahl zum Straßburger Parlament für die EU-freundliche Partei „Change UK“ – jedoch vergeblich. 

Alle vier – Vater Stanley, die Kinder Boris, Rachel und Jo – traten als Journalisten, politische Sachbuch- oder Romanautoren hervor. Einzige Ausnahme bildet das Küken im Johnson-Clan, der Wirtschaftsprüfungsmanager Leo, der sich weitgehend aus der Politik heraushält.

Innerhalb der Familie bildet Boris mit seinen politischen Ansichten die Minderheit. Dass er sich durchsetzen kann, liegt an seiner Neigung zur Selbstdarstellung, die er vom Vater hat. Der scheute sich vor zwei Jahren nicht, im britischen TV im „Dschungelcamp“ mitzuwirken. Alle anderen gelten als ruhig und besonnen. Sollte Boris mit seinem Brexit scheitern, sitzt der ebenfalls in den Eliteschulen Eton und Oxford ausgebildete Bruder Jo schon in den Startlöchern. Die Johnson-Saga könnte sich fortsetzen.H. Tews