Berlin zählt prozentual im Bundesvergleich die meisten Schulabgänger ohne Abschluss. Eine Studie der Caritas zeigt, dass der „Anstieg der Abbrecherquote“ auf die gestiegene Zuwanderung zurückzuführen sei. „Ein weiteres Hemmnis gerade auch für geflüchtete Kinder und Jugendliche besteht darin, dass sie während der Unterbringung in einer Erstaufnahmeeinrichtung häufig nicht sofort eine Schule besuchen (können).“ Kritiker weisen dies indes zurück: Niemand werde daran gehindert, die Schule zu besuchen.
2017 hatten 11,7 Prozent der Berliner Schulabgänger nicht einmal einen Hauptschulabschluss. 2015 waren es „nur“ 9,3 Prozent. Auch Bremen und Sachsen-Anhalt liegen über der Zehn-Prozent-Marke. Der Bundesdurchschnitt lag 2017 bei 6,9 Prozent.
2010 hat Berlin Haupt- und Realschulen zusammengelegt. Es sollte dadurch weniger Schulversager geben. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW): „Aus den Sekundarschulen ohne gymnasiale Oberstufe sind die neuen Hauptschulen geworden, in denen nach wie vor das leistungsfördernde Umfeld fehlt.“
Auch in Berlin zeigen sich regionale Unterschiede. In Problembezirken wie Mitte (17 Prozent) Neukölln (13,5 Prozent) und Marzahn-Hellersdorf (12,2 Prozent) lagen die Abbrecherquoten besonders hoch, im bürgerlich und von wenigen Ausländern geprägten Steglitz-Zehlendorf nur bei 3,8 Prozent. Das Niveau der Berliner Schulausbildung sei ohnehin sehr niedrig, bemängeln Kritiker. Bei höheren Anforderungen wären die Zahlen wohl noch höher.