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09.08.19 / Premiere in Königsberg / Dreimaster »Alexander von Humboldt II« im Handelshafen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-19 vom 09. August 2019

Premiere in Königsberg
Dreimaster »Alexander von Humboldt II« im Handelshafen
Jurij Tschernyschew

Vor Kurzem hat ein einzigartiges Schiff aus Deutschland Königsberg besucht. Das berühmte deutsche Segelschiff „Alexander von Humboldt II“ lag mehrere Tage im Seehandelshafen am Ufer des Pregel. Die Bark wurde 2011 als Ersatz für das das Vorgängerschiff „Alexander von Humboldt“ aus dem Jahr 1906 vom Stapel gelassen. Dieses war aufgrund seiner ursprünglichen grünen Segel zum Symbol der bekannten  Biermarke „Becks“ geworden. Sie erhielt dadurch Weltruhm.

Lange Zeit hatte sie die Rolle eines schwimmenden Leuchtturms, doch in den späten 1980er Jahren änderte sich ihr Schicksal rasant. Mit Unterstützung der Becks-Brauerei wurde in Deutschland die Gesellschaft „Deutsche Stiftung Sail Training“ gegründet. Der Zweck der Organisation war die Schulung derjenigen, die ihr Schicksal mit dem Meer verbinden oder eine aufregende Reise auf einem Segelschiff unternehmen wollten. Und als Schiff erwarb die Organisation 1988 ein Segelboot, das damals noch „Kiel“ hieß. Mit Unterstützung von Enthusiasten verwandelte es sich in eine originelle Bark mit dem Namen „Alexander von Humboldt“. Das Segelschiff wurde nach dem deutschen Geographen und Weltreisenden Alexander von Humboldt, an dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr auf vielerlei Art gedacht wird.

Seitdem hat die Bark erfolgreich die Weltmeere bereist und an internationalen Segelregatten teilgenommen. Im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten der neuen Sicherheitsvorschriften für Fahrgastschiffe im Jahr 2009 sahen die Reeder jedoch davon ab, den Betrieb als Fahrgastschiff fortzusetzen, da das Schiff eine Reihe von Anforderungen nicht mehr erfüllte.

Die „Deutsche Stiftung Sail Training“ fand einen Ausweg. Dank der Unterstützung von Sponsoren ließ sie einen neuen Dreimaster, die „Alexander von Humboldt II“, bauen. Die Kosten für das Schiff betrugen rund 15 Millionen Euro. 

Am 5. April 2012 nahm das Segelschiff die ersten Passagiere an Bord, insgesamt kann es bis zu 55 Personen aufnehmen. Die „Alexander von Humboldt II“ nimmt regelmäßig an Regatten teil und hat schon mehrfach den Atlantischen und den Stillen Ozean überquert. Die Bark hat drei Stahlmasten, eine Länge von 65 und eine Höhe von 42 Metern. Sie ist 19 Meter breit. Der einzigartige Dreimaster ist 300 Tage im Jahr auf dem Wasser unterwegs. Segelbegeisterte im Alter von 14 bis 75 Jahren werden auf ihr geschult. Die Mannschaft besteht aus Freiwilligen, die sich mit der Seefahrt auskennen.

Während ihres Aufenthalts im Königsberger Seehandelshafen blieb die Bark für Besichtigungen geschlossen, deshalb konnten Besucher ihre Schönheit nur vom Pier aus bewundern.