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09.08.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-19 vom 09. August 2019

Leserforum

»Saarfranzosen« gab es nur in der Phantasie der Franzosen

Zu: Ewiger Zankapfel an der Saar (Nr. 27)

Der Autor schreibt (über die vor 60 Jahren abgeschlossene „Saarlandfrage“, d. Red.): „Deutsch und Französisch sprechende Bewohner standen sich feindlich gegenüber.“ Das suggeriert doch dem unbefangenen Leser, im Saargebiet habe es 1919 eine französischsprachige Minderheit gegeben. Das ist grundfalsch: Zum Zeitpunkt der Übernahme durch den Völkerbund gab es im gesamten Saargebiet (das Territorium heißt erst seit 1947 Saarland, weil Frankreich pfälzischen Boden hinzuschlug) genau 78 Menschen mit französischer Muttersprache und französischer Staatsangehörigkeit unter über 800000 Einwohnern. Das waren weniger Franzosen als in München gemeldet waren. 

Offenbar wirken hier die Lügen von Clemenceau nach, der in Versailles von 100000 „Saarfranzosen“ faselte. Die Sprachgrenze verlief von Saarbrücken bis 1945 mehr als 50 Kilometer weiter westlich. 

Um auch den Ostpreußen die Problematik zu verdeutlichen: Die Sprachgrenze begann am Donon, lief nordöstlich der Quellflüsse der Saar durch das Gebiet der großen Weiher bis Albesdorf, lief sodann südlich von Großtänchen und Falkenberg dem Forste von Remilly zu, näherte sich der deutschen Nied und überschritt sie beim Zusammenfluss mit der französischen. Westlich Bolchen lief sie dann am Nordrand des Waldes von Villers entlang zur Mosel hin, überschritt sie südlich Diedenhofen (Thionville) zwischen den Dörfern Ückingen und Buß, dann wendete sie sich nach Nordwesten, ließ Fentsch westlich liegen und erreichte südlich Esch die luxemburgische Grenze.

Die deutschsprachigen Ostlo­thringer waren alemannisch-fränkischer Mundart. An der Saar und in der Pfalz wird derselbe Dialekt gesprochen. Durch staatliche Repressionspolitik vermochte es der französische Staat Sprach- und Staatsgrenze zur Identität zu bringen. Vom Zentrum Saarbrückens bis auf französisches Gebiet braucht man keine fünf Minuten. Den Gebrauch der deutschen Sprache sollte man bereits in Forbach vergessen.

Markus Krämer, Allendorf/Eder






Taubers Forderung nach Grundrechtsentzug zeugt von Ignoranz

Zu: Schatten des Faschismus (Nr. 26)

Grundsätzlich führt Extremismus nie zu einem guten Ende. Erst recht nicht, wenn er mit Gewalt oder sogar mit Mord einhergeht. Der Mord an dem Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, wie immer man auch zu seinen Aussagen steht, ist zu verabscheuen.

Dem finsteren Parlamentarischen Staatssekretär von der CDU, Peter Tauber, geht es nicht nur um den Rechtsextremismus. In seinen Augen ist alles, was gegen die Regierung, gegen die etablierten Parteien gesagt wird, rechts. Herr Tauber will eine Nation von Ja-Sagern schaffen. Und er ist dann der Mann an der Spitze, der zeigt, wo der Hammer hängt. Tauber gehört zu der großen Gruppe von deutschen Politikern und Bürgern, die nicht mehr trennen können (oder auch nicht wollen) zwischen Feindlichkeit und der Äußerung von Bedenken.

Ebenfalls sind in dieser Gruppe diejenigen beheimatet, für die ein Linksextremismus überhaupt nicht existiert, weil die „normale“ Parteienlandschaft dieses verschweigt. Ganz sicher ist Herr Tauber in seiner Partei nicht der Einzige mit dem Ruf nach Grundrechtsentzug. Außerdem gibt es andere Politiker und Parteien, die das etwas anders formulieren, aber das Gleiche meinen. 

Es waren und sind Menschen wie Herr Tauber, die die so verhasste AfD erst zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Ignoranz ist kein Mittel, um deutlich zu machen, welches Programm diese Partei wirklich hat. Das Ergebnis aus dieser Ignoranz wird uns täglich vor Augen geführt.

Es mag schon sein, dass der Anlass für diese gefährliche Raserei von Herrn Tauber und anderen die Ermordung von Walter Lüb­cke war. Was der ehemalige Regierungspräsident seinerzeit von sich gegeben hat, war nicht falsch. Er war nur an die falschen Menschen gerichtet. Herr Lübcke gehört zur großen Gruppe derer, die gegen die deutschen Bürger auftritt, also alles, was einen Migrationshintergrund hat, wird hofiert. Es ist falsch zu unterstellen, dass wir ausländerfeindlich sind.

Was man allerdings insbesondere von den Muslimen erwarten kann, sind „Spielregeln“, die in unserem Land gelten. Es wird nicht die Glaubensrichtung infrage gestellt. Was wir jedoch erwarten, ist, dass auch unser Glaube akzeptiert wird und sie in Harmonie, Frieden und Freude mit uns leben. Dies ist unsere Nation, unser Land und unser Lebensstil, und wir räumen auch diesen Menschen die Möglichkeit ein, all diese Errungenschaften mit uns zu genießen und zu teilen. 

Wenn jene Menschen sich jedoch ständig beschweren, Mitleid suchen, unsere Fahne verbrennen, unseren Glauben verurteilen, unsere christlichen Werte miss­achten, unseren Lebensstil verurteilen, dann sollten sie ermutigt werden, einen weiteren Vorteil unserer großartigen Demokratie und Gesellschaft zu nutzen: das Recht, das Land zu verlassen.

Wenn ihr hier nicht glücklich seid, dann geht! Wir haben euch nicht gezwungen, hierher zu kommen. Letztlich habt ihr darum gebeten, hier sein zu dürfen (ähnliche Aussagen hat bereits 2008 der ehemalige Premier von Australien, John Howard, gemacht). 

An dieser Stelle ist aber auch darauf aufmerksam zu machen, dass das gewaltsame Vorgehen gegen Flüchtlinge völlig falsch ist. Diese Menschen nutzen nur alle gesetzlichen Möglichkeiten aus, plus die Devise: „Darf es noch ein bisschen mehr sein?“ Die Wut muss sich also nicht gegen die Zuwanderer richten, sondern gegen die politisch Verantwortlichen.

Glaubt Deutschland wirklich, mit Herrn Tauber und Co. ein besseres Deutschland zu erhalten?

Heinz-Peter Kröske, Hameln






Nicht im Auslöschen, im Aushalten steckt Stärke

Zu: Krach bei Schwarz und Blau (Nr. 29)

Da fahre ich doch kürzlich durch mein Heimatdorf bei Wittstock/Dosse und bemerke, dass irgendetwas anders ist, als am Vortag. Ja, die AfD-Wahlplakate im Dorf sind verschwunden, stattdessen prangen von den Laternenpfählen Gesichter der CDU und Losungen der Grünen. Hier, wo immer noch Kommunalpolitik auch von einstigen SED-Bonzen und Wendehälsen gemacht wird, die Schutz und Tarnung in der CDU suchten und fanden. 

Was herrscht hier für eine Demokratie, frage ich mich? Wie viel ländliche Dünngeistigkeit muss hinter solchem Tun stecken, Wahlplakate einer demokratisch gewählten Partei verschwinden zu lassen? Ich stelle mir vor, das wäre zu DDR-Zeiten passiert – die Sicherheitsapparate hätten rotiert, bis man die Schuldigen gefunden hätte. 

Ich verstehe Demokratie anders: Nicht im Auslöschen, sondern im Aushalten steckt Stärke. Genau solche Beispiele sind es, die mich zunehmend an Demokratie in Deutschland zweifeln lassen. Halten es die selbsternannten Etablierten, mittlerweile auf dem Abstiegsast befindlich, nicht aus, dass es auch andere Meinungen gibt, die sich ja hinlänglich schon mit den Ergebnissen der Politik der Etablierten auseinandergesetzt haben beziehungsweise sich zwangsläufig auseinandersetzen mussten? 

Und nicht all die vielen Menschen, die analysieren und sich eine eigene Meinung bilden, kann man in die Ecke der Dumpfen und Dunklen stecken. Es ist oftmals nicht die Ideologie, die ermuntert, anders zu wählen, sondern es dürfte zu einem erheblichen Teil die Enttäuschung der Wähler über die (nun schon fast ehemaligen) selbsternannten Volksparteien sein. Nach einer Umfrage wäre die AfD bei den bevorstehenden Landtagswahlen sogar stärkste Partei im Land Brandenburg. 

Dr. Jürgen Kaatz, Wittstock/Dosse






Frau Doktor zittert

Zittern vor Angst (Nr. 27)

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat seit Kurzem in der Öffentlichkeit Zitteranfälle. Eva Herman meint in Ihrem Gastbeitrag, die Ursache für das Zittern könnte Angst sein. Wovor könnte denn Merkel Angst haben? Aus dem Artikel kann ich es nicht entnehmen. Ich nehme auch an, dass Merkel vor Angst zittert. Sie zittert davor, dass jemand ihre Doktorarbeit veröffentlichen könnte (vielleicht Putin).

Gerhard Wagner, Ratingen







Nicht en vogue

Zu: Attacken gegen Hohenzollern (Nr. 30)

Da sieht man einmal mehr, wie lange sich alliierte und sozialistische Negativpropaganda der letzten 100 Jahre in den Köpfen des linken Polit-Establishments festgesetzt hat. Das Haus Hohenzollern war seit dem Großen Kurfürsten der entscheidende Faktor und die treibende Kraft bei der Einigung Deutschlands. 

Auch wenn der Hintergrund dabei anfangs wenig patriotisch-ideell sondern eher ein realpolitischer war, war der Weg geebnet. Man war 1871 preußischerseits sogar dazu bereit, Preußen im Reich aufgehen zu lassen, um das Deutsche Reich aus der Taufe zu heben. 

König Wilhelm I. sagte kurz vor der Kaiserproklamation: „Morgen ist der unglücklichste Tag meines Lebens. Da tragen wir das preußische Königtum zu Grabe.“ Und nach allem, was diese Familie nicht nur politisch, sondern auch kulturell für dieses Land geleistet hat, verweigert man ihnen ein Wohnrecht in einem der Schlösser, die durch sie selbst damals gebaut und noch bis Kriegsende bewohnt wurden. Ich persönlich finde es eine Schande. 

Die Länder Berlin und Brandenburg verdienen jährlich Millionen mit dem preußischen Kulturerbe. Was spricht dagegen, dem bayerischen Vorbild zu folgen? Medien und Politik sollten lieber mit dem gebührenden Anstand und Respekt auf das Anliegen des Prinzen von Preußen reagieren anstatt mit Hohn und Spott. Aber Anstand und Respekt sind in der heutigen Zeit leider nicht mehr en vogue.

Andreas Stoll, Halle (Saale)






Richter-Karriere

Zu: Kapitulation unseres Rechtsstaates (Nr. 29)

Erschreckt hat mich der derzeitige Zustand unseres Rechtssystems, das mit einem Rechtsstaat wirklich nichts mehr zu tun hat. Noch erschreckender sind die Zukunftsaussichten, wenn in rund zehn Jahren 40 Prozent der Beschäftigten im richterlichen und staatsanwaltschaftlichem Dienst in den Ruhestand gehen und durch Neuzugänge lange nicht ersetzt werden können. Und das in Kombination mit dem fahrlässigen Nie­dergang der Polizei, die von bestimmten Gruppen in diesem Land kaum mehr respektiert wird und immer mehr zum zahnlosen Tiger degeneriert. 

Schon jetzt scheint es, dass es eine grundlegende selektive Un­terscheidung in diesem „Rechtsstaat“ gibt: Taten von „Rechts“ – oder was mit diesem Begriff alles etikettiert wird – werden noch mit der vollen „Härte des Gesetzes“ verfolgt. Alles, was nicht in diese Schublade passt, wird mit Samthandschuhen gestreichelt. So zumindest empfinden das immer mehr Menschen, die den Glauben an Gerechtigkeit in diesem Land lange verloren haben. 

Doch diesen Unterschied nehmen die Staatsanwälte und Richter vermutlich nicht aus eigenen Stücken vor. Vermutlich gibt es direkte oder wenigstens diskrete „Empfehlungen und Weisungen“, die erfüllt werden müssen, wenn einem die eigene Karriere lieb ist.

Wer sind diese „Empfehler“? In einem klar definierten Hierarchiegebilde muss das schnell herauszufinden sein, zumal Anweisungen dieser Art sicher nicht nur im Flurfunk weitergegeben werden. Wenn etwas von „oben“ angewiesen wird, ist dieses „oben“ doch bekannt. Gibt es denn keine Journalisten mit Ehrgefühl und „Feuer unter dem Arsch“ mehr, die diese Auftraggeber ausfindig machen wollen? Oder wenigstens diskrete Hinweise von Mitgliedern dieser Hierarchien, denen Zweifel gekommen sind? Was ist bloß los mit diesem Land? Und was wird bloß los sein im Jahre 2030?

Henry Stephan, Himbergen