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09.08.19 / Maria macht Mucke / Ihr Name steht für Musik – Maria Mucke, vor 100 Jahren geboren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-19 vom 09. August 2019

Maria macht Mucke
Ihr Name steht für Musik – Maria Mucke, vor 100 Jahren geboren
Stephanie Sieckmann

Es gehört zum Jugendjargon, von Musik lässig als „Mucke“ zu sprechen. Die Formulierung „Mach mal Mucke!“ bedeutet dann so viel wie „Mach’ die Musik an, bring’ Schwung in die Bude“. Was aber kaum einer weiß: Dieser Ausdruck hat ein namentliches Vorbild. Er geht zurück auf Maria Mucke. Mit Liedern wie „Es wird ja alles wieder gut“ wurde die am 15. August 1919 in Mainz geborene Sängerin und Schauspielerin in den 1950er Jahren eine viel gefeierte Schlager-Berühmtheit.

Lebensfreude und Leidenschaft für die Musik kennzeichneten die Sängerin Mucke, die auch im hohen Alter noch junge Schüler zu begeistern wusste. In den 1950er Jahren schlug mit den ersten Musiksendungen im Radio der Funke auch bei ihr über, und die Sängerin transportierte ihre Begeisterung für Schlager alsbald selbst über den Äther. So lebhaft und begeistert wie sie sang, sorgte sie für gute Laune. 

Nach einer Schauspielausbildung, unter anderem bei der Charakterdarstellerin Lina Carstens, und ersten Engagements auf Bühnen in Leipzig, bewarb sich Mucke 1948 beim Hessischen Rundfunk. Eine wegweisende Entscheidung. Denn durch die Aufnahmen mit verschiedenen Sendeanstalten erlangte die Künstlerin schnell Berühmtheit. Titel wie „Der Zauber von Paris“ und „Heute ist ein Feiertag für mich“ wurden große Erfolge. Auch das Lied „La-Le-Lu“ war einer ihrer Hits, bevor Heinz Rühmann ihn fünf Jahre später in einem Spielfilm zu noch größerer Bekanntheit verhalf.

Mucke war damals als Sängerin im Radio so populär, dass „Mach mal Mucke“ gesagt wurde, wenn es zum Beispiel auf Partys darum ging, das Radio einzuschalten, um ihre unterhaltsame und anregende Musik zu hören. Später wirkte sie unter anderem in Heinz Schenks Sendung „Der blaue Bock“ mit. Auftritte hatte sie aber auch in den großen Fernsehshows von Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld.

Ihr Wissen und ihre Leidenschaft für die Musik gab Mucke ab 1992 an Schüler weiter. Als Dozentin für Schlager und Chanson an der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Bis 2007 hatte sie diese Lehrposition inne. Lebenslustig, warmherzig, voller Energie – so schilderten ihre Schüler die Lehrerin und Dozentin, die bei der Aufnahmeprüfung bevorzugt den Schlager „Kauf dir einen bunten Luftballon“ singen ließ.

Lebensfreude und Genuss pflegte Mucke auch in ihrem Un­terricht. Die Dozentin war dafür bekannt, gerne mal Bleche mit selbstgebackenem Kuchen mitzubringen. Kochen und backen war eine Leidenschaft der Sängerin. Mit 87 Jahren zog sie sich schließlich in den Ruhestand zurück. Im vergangenen Jahr starb Maria Mucke am 28. Mai im Alter von 98 Jahren.