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16.08.19 / Flügges Wappentier / Seeadler fühlen sich im Norden wieder wohl

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-19 vom 16. August 2019

Flügges Wappentier
Seeadler fühlen sich im Norden wieder wohl
H. Tews

Seit über 50 Jahren engagiert sich die „Projektgruppe Seeadlerschutz“ für den Schutz der Großvogelarten in den Wäldern Schleswig-Holsteins.  Weil die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter damit einen wertvollen Beitrag für den Schutz der Seeadler und anderer Großvögel des Bundeslandes leisten, haben die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF)  dieses Engagement auf besondere Weise honoriert. Sie übergaben  dem Naturschutzverein symbolisch – ein Stück Wasser, genauer gesagt den „Joachim-Schwartzkopff-Waldweiher“.

Das „übergebene“ Kleingewässer spielt, wie so viele Weiher, die in den Landesforsten geschaffen wurden, für die Verbreitung vieler Tierarten eine entscheidende Rolle. Es wärmt sich zu Jahresbeginn schnell auf und ermöglicht verschiedenen Amphibien wie Fröschen, Molchen und Kröten eine rasche Entwicklung im Frühjahr. Gleichzeitig zieht der Waldweiher auch zahlreiche Insekten, Vögel und Säugetiere an und bereichert die Landschaft. 

Ein doppelter Nutznießer ist der Schwarzstorch, der seit einigen Jahren in der Gegend beobachtet wird. Der „Joachim-Schwartzkopff-Waldweiher“, als besonntes Kleingewässer, ist ein gutes Nahrungshabitat und sorgt mit seiner Lage an einen angrenzenden Wald für ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für den seltenen Schwarzstorch.

Mit der Namensgebung des Waldweihers soll auch an den mittlerweile verstorbenen, ersten hauptamtlichen Seeadlerschützer der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, Joachim Schwartzkopff, erinnert werden, dessen langjähriges und beispielloses Engagement für den Artenschutz maßgeblich die erfolgreiche Arbeit der „Projektgruppe Seeadlerschutz“ geprägt hat.

Nachdem die mit über zwei Metern Flügelspannweite größte europäische Adlerart in Schleswig-Holstein gegen Ende des 

19. Jahrhunderts ausgerottet worden war, siedelten sich ab 1947 wieder Einzelpaare an. Seitdem nahm die Zahl der Brutvögel kontinuierlich zu. Im vergangenen Jahr gab es etwa 112 Revierpaare, dabei wurden 133 Jungadler flügge. Aufgrund dieser Brut­erfolge wurde das einstmals als „stark gefährdet“ eingestufte Wappentier, auf dessen Speiseplan Fische und Seevögel stehen, auf „nicht gefährdet“ herabgestuft.