26.04.2024

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23.08.19 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-19 vom 23. August 2019

MELDUNGEN

Neandertaler in Schlesien

Breslau – Archäologen der Universität Breslau haben in Oberschlesien eine über einen längeren Zeitraum genutzte Steinwerkstatt der Neandertaler entdeckt. Bei den in Klein-Peterwitz bei Ratibor, heute einem Ortsteil von Kranowitz, gemachten etwa 60000 Jahre alten Funden handelt es sich um die bisher einzige derartige Feuerstein-Bearbeitungsstelle in Mitteleuropa außerhalb von Höhlen. Erstmals konnten hier komplette Werkzeugherstellungsprozesse von der Flintknolle bis zum fertigen Gerät rekonstruiert werden, die demnach zur Gänze vor Ort erfolgten. Neben den etwa 17000 Steingeräten und -abschlägen hat man auch Knochen von Mammuten, Wollnashörnern und Pferden gefunden, die offenbar mit den lokal hergestellten Werkzeugen zerlegt wurden. Allerdings dienten die Geräte nicht nur dem Ad-hoc-Gebrauch, sondern wurden zu großen Teilen durch ihre Hersteller vom Entstehungsort mitgenommen. Bisher waren Fundkomplexe dieser Art nur aus jüngerer Zeit und vom Anatomisch-Modernen Menschen bekannt. T.W.W.





Kein Veto gegen Waffen-Uran

Gronau – Das britisch-niederländisch-deutsche Urananreicherungsunternehmen Urenco, das rund ein Drittel der weltweiten Aktivitäten in diesem Bereich der Atomwirtschaft kontrolliert, erhöht den Anreicherungsgrad für Uran 235 in seiner Anlage in Neu-Mexiko von fünf auf 19,75 Prozent. Offiziell wird eine Waffennutzungsfähigkeit erst ab einem Anreicherungsgrad von 20 Prozent erreicht, sodass mit dem neuen „HALEU“ (High Assay Low-Enriched Uranium) die internationalen Kontrollschwellen genau unterlaufen werden. Laut Urenco ist der Stoff „für zivile, friedliche Anwendungen in bestehenden und neuen Kraftwerken sowie für Forschungs-, Test- und Medizinische-Isotopen-Einrichtungen“ vorgesehen. Das US-Verteidigungsministerium hat als bisher einzige bekannte Einrichtung Interesse an einem Erwerb des neuen Stoffes angemeldet. Die Bundesregierung als Teil-Aufsichtsbehörde äußerte keine Einwände gegen das Vorhaben, bei dem vermutlich in Jülich entwickelte Zentrifugen zum Einsatz kommen dürften – sowie möglicherweise in Gronau angereichertes Uran. T.W.W.





Minsk setzt auf die EU

Minsk – In den vergangenen vier Jahren hat sich die Beziehung zwischen der EU und Weißrussland deutlich verbessert, was auch an der erleichterten Kreditvergabe der Europäischen Investitionsbank an das Land zum Ausdruck kommt. Ebenso floriert der Warenumsatz und die EU unterstützt eine Aufnahme Weißrusslands in die Welthandelsorganisation WTO. Es laufen Vorbereitungen über eine Vereinbarung zur erleichterten Vergabe von Schengen-Visa an Weißrussen. Nach dem Besuch von Federica Mogherini, EU-Beauftragte für Außen- und Sicherheitspolitik in Minsk, hofft der weißrussische Premierminister Sergej Rumas, dass die EU-Sanktionen gegen sein Land wegfallen könnten. Aus EU-Sicht müssten dafür aber noch weitere Reformen seitens der weißrussischen Regierung zur Demokratisierung des Landes erfolgen sowie ein Verbot der Todesstrafe. MRK