29.03.2024

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23.08.19 / Perfide Propagandastrategien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-19 vom 23. August 2019

Perfide Propagandastrategien
Wolfgang Kaufmann

Es heißt oft, das Erste, was im Krieg auf der Strecke bleibe, sei die Wahrheit. Dabei beginnt das große Lügen aber in aller Regel schon vor Ausbruch der Kampfhandlungen – oder schafft überhaupt erst die Voraussetzungen für den späteren militärischen Konflikt. Über genau diese Thematik schreibt der Trierer Politikwissenschaftler und Publizist Ulrich Teusch in „Der Krieg vor dem Krieg“.

Sein Buch schildert die perfiden Propagandastrategien, die den Kriegstreibern Aufwind verleihen und Kriegsgegner mundtot machen. Dabei widmet sich Teusch auch immer wieder unseren „angeblichen Leit- und Qualitätsmedien“, die er „Massentäuschungs- und Massenzerstreuungswaffen“ nennt, und analysiert deren tendenziöse beziehungsweise emotionalisierende Berichterstattung, welche die Bevölkerung kriegsbereit stimmen solle – derzeit vor allem gegen Russland. 

In diesem Zusammenhang gelangt er zu der Erkenntnis, dass Medienkritik mittlerweile keinen Sinn mehr habe, denn die etablierten Medien seien weder willens noch in der Lage, sich zu reformieren: „Sie werden weiterhin wichtige Nachrichten absichtsvoll unterdrücken, Informationen einseitig gewichten …, mit zweierlei Maß messen, interessengeleitete Narrative konstruieren, … Kampagnen fahren oder sich für handfeste Propaganda hergeben.“ Deshalb sollten kritisch denkende Menschen auf „antisystemische Medien“ zurückgreifen, die sie „selbst besitzen oder kontrollieren“. Dann liefe die Propaganda von „Systemmedien“ wie „Spiegel“ und „Zeit“, „FAZ“ und „Süddeutsche“, ARD und ZDF ins Leere. Ein bemerkenswertes Buch, auch wenn Teusch gelegentlich etwas zu sehr dramatisiert: 2019 ist nicht 1939.

Ulrich Teusch: „Der Krieg vor dem Krieg. Wie Propaganda über Leben und Tod entscheidet“, Westend Verlag, Frankfurt/Main 2019, broschiert, 224 Seiten, 18 Euro