Das Erste, was an dem Buch „Wenn kleine Tiere groß werden“ auffällt, ist, dass dieses Bilderbuch angenehm in der Hand liegt. Warm, weich und reliefartig fühlt es sich an und der Einband besticht sogleich durch ein wunderschönes Bild einer Orang-Utan-Mutter mit ihren beiden Kindern im bunten Regenwald. Anna Taube, Autorin und Übersetzerin, hat die Texte verfasst. Doch überzeugt dieses wirklich zauberhafte Bilderbuch nicht durch das geschriebene Wort, sondern einzig und allein durch die hervorragenden Illustrationen der in Neuseeland lebenden japanischen Künstlerin Hanako Clulow. 

Ein wahrer Bilderrausch erwartet die kleinen und großen Leser mit detaillierten Darstellungen verschiedener Tierfamilien. Da geht es gleich los mit der Biberfamilie, dem Stieglitz, dem Fuchs, Eichhörnchen, Braunbären, der Eule, dem Wolf, dem Buckelwal und vielen weiteren Tieren mehr. Dabei geht es darum, wie die jeweiligen Tierkinder heranwachsen, wie sie gefüttert werden, wie sie spielen und herumtollen und eines Tages erwachsen werden müssen. 

Auf den Bildern gibt es für Kinder viel zu entdecken. Zum Beispiel, dass noch viel mehr Tierfamilien zu sehen sind als beschrieben werden. Ganz am Ende folgt eine Auflistung der gezeigten Tiere. Welche Arten wurden gezeigt, wo leben diese Tiere auf der Welt und wie verhalten sich die Tier-eltern und Kinder untereinander. Auf den doppelten Bildseiten sprechen die hinreißenden Bilder für sich selbst. Die hinzugefügten Texte sind beinahe überflüssig. Dennoch ist es ein wunderbares Bilderbuch, das man sich schon mit kleinen Kindern ab drei Jahren anschauen kann.

Anna Taube/Hanako Clulow: „Wenn kleine Tiere groß werden“, ars Edition, München 2019, gebunden,  32 Seiten, 15 Euro