26.04.2024

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30.08.19 / Unsportliche Union-Fans

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-19 vom 30. August 2019

Unsportliche Union-Fans
Theo Maass

Seit dem Abstieg von Energie Cottbus 2009 gab es bis 2016 keine Vertreter des Ostens mehr in der Bundesliga. 

Das hatte vielfältige Gründe. Dann etablierte sich dort RB Leipzig. Der Verein, dessen Schicksal und Finanzen weitgehend vom Getränkehersteller Red Bull abhängig ist.

Daher wird der Verein von verschiedenen „Fans“ angefeindet. Dabei entstand hier nicht nur ein neuer Ostverein in der   Bundesliga, sondern auch noch ein potenter Konkurrent zum scheinbar allmächtigen FC Bayern-München. 

2019 stieg nun mit dem Traditionsverein 1. FC Union Berlin ein weiterer Verein auf dem Gebiet der früheren DDR in die Bundesliga auf. Die sogenannte „Ultra Szene“ des Vereins wollte am ersten Spieltag der Bundesliga die Gastmannschaft von RB Leipzig für die kommerzielle Vereinspolitik „bestrafen“, indem sie in der ersten Viertelstunde die eigene Mannschaft nicht wie sonst üblich durch Sprechchöre und Gesänge unterstützte.

Ob es logisch ist, die Gastmannschaft zu  bestrafen, indem man der eigenen Mannschaft die verbale Unterstützung verweigert, ist jenseits der logischen Gedankenwelt. Aber gut. Manche Zeitgenossen haben es nicht so mit der Nutzung des eigenen Verstandes. Nachdem die Viertelstunde des Schweigens vorbei war, fiel exakt in der 16. Minute das 1:0 für Leipzig. Schließlich endete das Spiel 4:0.

Gegen einen Meisterschaftsfavoriten – und das ist RB Leipzig – zu verlieren, ist keine Schande. Schließlich dauert die Saison 34 Spiele und von denen hat Union jetzt das erste verloren. Einen großen Nachholbedarf scheinen aber die „Ultrafans“ von Union in Sachen Fairness und Sportlichkeit zu haben. Da fiel das 1:0 gerade zur richtigen Zeit. 

Welche Substanz in der Mannschaft steckt, zeigte sich bereits am zweiten Spieltag. Union holte beim FC Augsburg auswärts ein Unentschieden. Allerdings gehört Augsburg auch nicht zu den Spitzenklubs der Bundesliga. Union hatte Grund zur Freude. Die Fans des Vereins – insbesondere die kommerzfeindlichen Ultras – müssen rasch lernen, dass Fußball auch ein wirtschaftliches Unternehmen ist. Städte wie Cottbus oder Rostock bieten nicht die wirtschaftliche Grundlage für einen Bundesliga-Verein.

Die Vereinsführung von Union bemüht sich erfolgreich, auf die Befindlichkeiten der Fans Rücksicht zu nehmen. Das ist auch gut so, aber das Wirtschaften anderer Vereine geht die Ultras einen feuchten Kehricht an. 

Hoffentlich wiederholen sich Peinlichkeiten wie die am ersten Spieltag gegen RB Leipzig nicht.